Kant: AA XIX, Erläuterungen zu A. G. Baumgartens ... , Seite 298 |
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| 01 | umgekehrt. Denn ein anderer kan kein Recht auf mich haben, als so fern | ||||||
| 02 | ich Person bin; also gründet sich die Moglichkeit des ersten auf die Persönlichkeit | ||||||
| 03 | und hat sie sammt dem daraus fließenden Rechte der Menschheit | ||||||
| 04 | nicht Zur Einschränkenden Bedingung. | ||||||
| 05 | Der Zwek der Menschheit in meiner eigenen Pers0n ist die Beförderung | ||||||
| 06 | der Natürlichen Anlagen, d. i. die Vollkommenheit. Diese kan ich nicht | ||||||
| 07 | an andern zum Zwek haben; denn jeder beurtheilt seine cultur billig nach | ||||||
| 08 | seiner besonderen Lage, Convenientz. | ||||||
7265. ψ? φ-χ? Pr 52. |
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| 10 | Die Ursache, weswegen man das principium der moralischen Beurtheilung | ||||||
| 11 | im Gefühl setzt, ist, weil lust oder unlust nicht erkentnisse seyn | ||||||
| 12 | und, wenn etwas vorgestellt wird als angenehm, dieses keine Beschaffenheit | ||||||
| 13 | am gegenstande, sondern relation auf unsere innere Empfindung bedeutet. | ||||||
| 14 | Allein unser Urtheil über das moralisch gefallende gute ist auch | ||||||
| 15 | nicht, daß es angenehm sey (denn es ist die bloße gesinnung), sondern daß | ||||||
| 16 | es Gut sey; und hier ist freylich ein Verheltnis aufs Gefühl der Lust, aber | ||||||
| 17 | nicht unmittelbar, sondern das Verhaltnis auf die Lust überhaupt nach | ||||||
| 18 | regeln, deren Beurtheilung nicht den Sinnen, sondern dem Verstande | ||||||
| 19 | Zukommt. | ||||||
7266. ψ? Pr 52. |
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| 21 | Wir müssen unterscheiden ethische Pflichten von dem ethischen Grunde | ||||||
| 22 | aller Pflichten oder der ethischen Pflichtmaßigkeit. | ||||||
7267. ψ. Pr 53. |
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| 24 | Das pathologische, das ästhetische, das ontologische und theologische | ||||||
| 25 | principium der Glükseeligkeit sind insgesamt nur mittelbar practisch. Das | ||||||
| 26 | moralische ist unmittelbar practisch. | ||||||
7268. ψ. Pr 53. Zu §91: |
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| 28 | Der Satz: "perficte te", wenn er so viel sagen soll als: "sey gut, | ||||||
| 29 | mache dich der Glükseeligkeit würdig, sey ein Guter Mensch, nicht ein blos | ||||||
| 30 | glüklicher", kan als das principium der Ethic angesehen werden. | ||||||
7269. ψ? υ? Pr 53. |
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| 32 | *Principium objectivum: Die Übereinstimmung der freyheit mit der | ||||||
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