Kant: AA XIX, Erläuterungen zu A. G. Baumgartens ... , Seite 094 |
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| 01 | Die Lehre der Mitteleren ist eigentlich, daß es ein größestes Gute bricht ab. | ||||||
6582. η? κ? Pr II. |
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| 04 | Obligantis vel voluntas inefficax necessitat vel arbitrium. | ||||||
| 05 | Alle Schuldigkeit ist zwiefacher Art: 1. diejenige, wozu man kan gezwungen | ||||||
| 06 | werden; 2. die, wozu man nicht kan gezwungen werden. Bey | ||||||
| 07 | der ersten bricht ab. | ||||||
6583. η. Pr II. |
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| 09 | Der beste Zustand der Menschen nach der Regel des Rechts ist die | ||||||
| 10 | Gesellschaft, und der beste Zustand des Gesellschaftlichen Menschen in Ansehung | ||||||
| 11 | seiner Sicherheit ist die Gewalt unwiederstehliche Gewalt, die ihn | ||||||
| 12 | nöthigt, nach dieser Regel des Rechts zu verfahren. Die Wissenschaften | ||||||
| 13 | und Künste machen, daß er weniger wiederstehe. Er wird dadurch nicht | ||||||
| 14 | Besser, sondern Zahmer. Man kan ihn leicht durch einigen kleinen Eintrag | ||||||
| 15 | in seinem Vergnügen oder durch Ehre ziehen. Er wird eigentlich schwächer, | ||||||
| 16 | weil eine iede Bedürfnis ein Band ist, daß ihn an die Gesetze bindet, | ||||||
| 17 | wenn sie gleich willkührlich wären. | ||||||
| 18 | Das Ideal des Diogenes de summo bono war negativ, nemlich: | ||||||
| 19 | kein Schmertz und kein Laster, das minimum der Mittel. Das des Epicurs | ||||||
| 20 | negativ in Ansehung der Tugend und das summum bonum des Zeno | ||||||
| 21 | in Ansehung der Glükseeligkeit. | ||||||
6584. η. Pr II. |
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| 23 | Daß man sich wohl befinde und wohl verhalte. | ||||||
| 24 | Mittel zum ersteren: sinnliche Vergnügen; zum Zweyten: Tugend. | ||||||
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