Kant: AA XVIII, Metaphysik Zweiter Theil , Seite 071 |
||||||||||
Zeile:
|
Text:
|
|
|
|||||||
| 01 | obiective Frage. Also ist sie auch nicht problematisch, sondern man kan | |||||||||
| 02 | sie iederzeit beantworten mit: Nein, nemlich ein solch obiect kan nicht | |||||||||
| 03 | empirisch vorgestellt werden. In der Metaphysik giebts keine Ungewisheit. | |||||||||
5043. υ2-3. M XXXVII. E II 1001. |
||||||||||
| 05 | Die Sätze, die unmittelbar nach dem Satze des Wiederspruchs eingesehen | |||||||||
| 06 | werden, werden nicht aus ihm eingesehen. Denn dieser Satz kann | |||||||||
| 07 | seiner gantzen Gültigkeit nach doch nur in concreto überzeugend erkannt | |||||||||
| 08 | werden. | |||||||||
5044. υ2-3. M XXXVII. E II 155. |
||||||||||
| 10 | Was anfänglich vor eine doctrin der reinen Vernunft gehalten wurde, | |||||||||
| 11 | ist ietzt ihre disciplin, d.i. ihre Zucht und animadversion. Die disciplin | |||||||||
| 12 | ist eine Einschränkung der Gemüthskraften oder Neigungen in ihre geziemende | |||||||||
| 13 | Schranken. Die disciplin ist negativ. Nicht dogmatisch. Der | |||||||||
| 14 | Geist muß nicht allein unterwiesen werden: institution, sondern disciplinirt | |||||||||
| 15 | werden, d.i. seine unarten ihm abgewöhnt werden. | |||||||||
5045. υ2-3. M XXXVII. E II 1374. |
||||||||||
| 17 | Daß zwey opposita zugleich falsch, aber nicht zugleich wahr seyn | |||||||||
| 18 | können, weil sie in dem einen das subiect sinnlich und das praedicat | |||||||||
| 19 | intellectual, im zweyten Umgekehrt genommen wird. z.E. Es ist ein | |||||||||
| 20 | erster Anfang der Welt und es ist keiner. Im ersten bedeutet anfang den | |||||||||
| 21 | obersten Grund, welcher bestandig ist; im zweyten das erste Glied der | |||||||||
| 22 | reihe. Wird nun das erste sensitiv genommen, so ists falsch; das zweyte | |||||||||
| 23 | auch. | |||||||||
| [ Seite 070 ] [ Seite 072 ] [ Inhaltsverzeichnis ] |
||||||||||