Kant: AA XV, Entwürfe zu dem Colleg über ... , Seite 871 |
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| 01 | Man muß der Würde eines des Menschen (s in seiner Person ) | |||||||
| 02 | nichts vergeben, um die eingebildete des Bürgers zu erkaufen. | |||||||
| 03 | 6. Sich nicht an die Nachrede, das seichte oder boshafte Urtheil | |||||||
| 04 | anderer zu kehren. Wenn man immer in demselben untadelhaften | |||||||
| 05 | Character erscheint, so verändert sich das Urtheil anderer unsertwegen. | |||||||
| 06 | Ohne das ist er ein guter gemeiner Mensch. Die Lehren der Gutherzigkeit, | |||||||
| 07 | des Mitleidens, des Gro Wohlthuns vertilgen allen Character. | |||||||
| 08 | Gellert. Die der Achtung vor die Menschheit in seiner eignen Person, | |||||||
| 09 | vor das Recht anderer Menschen gründen einen warhaft guten Character. | |||||||
| 10 | Nicht immer Liebe (g Neigung ), sondern Pflicht muß der Grund der | |||||||
| 11 | Handlungen seyn. | |||||||
| 12 | Religion (s Cultus ), auf Furcht der Strafen (g Furcht Gottes ) | |||||||
| 13 | gegründet und mit Gunstbewerbung statt wohlverhalten als Mittel gegen | |||||||
| 14 | jene Furcht versehen, corrumpirt gar den Character. Sie bringt die ärgste | |||||||
| 15 | Verstellung, nämlich die Gegen das hochste Wesen hervor. | |||||||
| 16 | Sie muß auf die principien der guten Denkungsart gebauet seyn, | |||||||
| 17 | sonst wird sie keine hervorbringen. Denn das Gute muß um seyn selbst | |||||||
| 18 | willen von uns hochgeschätzt werden. | |||||||
| 19 | Wie Stände (g und Geschaften ) mehr zu Gründung des einen | |||||||
| 20 | als anderen Characters Anlas geben. Poeten sind ohne Character, | |||||||
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