Kant: AA XV, Reflexionen zur Anthropologie. , Seite 566 |
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| 01 | Ihre Ehre ist: was die Leute sagen, nicht: was sie denken. | |||||||
| 02 | Alles läuft bey ihnen auf die Art hinaus sich zu zeigen. Was daher | |||||||
| 03 | nicht in die Augen fällt, ist vor sie nichts. | |||||||
| 04 | (s Das Weib muß sich nicht in Geschäfte Mengen. Waker. ) | |||||||
| 05 | Ist geizig. | |||||||
| 06 | Wie sie die Verdienste schätzen. | |||||||
| 07 | Sie wissen die Männer zu regiren. | |||||||
| 08 | Was bey ihnen Recht und Gut ist. (Milton.) | |||||||
| 09 | (s Sie werfen den Männern vor, daß sie ihnen zu viel den Willen | |||||||
| 10 | gelassen haben. Sie haben ihr besonder departement: das plaisir; | |||||||
| 11 | der Mann muß wissen, wie er steht. Dem Weibe ist der Verlust der | |||||||
| 12 | Keuschheit, dem Manne der Verlust des Vermogens schimpflich. | |||||||
| 13 | Beydes treibt zur Keuschheit. ) | |||||||
| 14 | (s Der Geschmak geht aufs entbehrliche, der Weiber Neigung | |||||||
| 15 | geht aufs bedürfen. ) | |||||||
| 16 | (s Die Weiber trotzen der Gewalt durch ihre Weiblichkeit. Es | |||||||
| 17 | ist schimpflich, ein Weib zu schlagen. ) | |||||||
| 18 | (s Das Frauenzimmer hat viel moralischen Geschmak, und man | |||||||
| 19 | muß solchen auch haben, um zu urtheilen. ) | |||||||
| 20 | (s Auf dem Manne ruht die Erhaltung, auf dem Weib die Verwaltung | |||||||
| 21 | des Hauses. ) | |||||||
| 22 | (s Die Frau wird durch Ehe frey, und der Mann verliert sie: | |||||||
| 23 | 1. weil das Gesetz der ersteren Erlaubnis giebt, dem zweyten die | |||||||
| 24 | gemeine Einwilligung und licentz nimmt. 2. weil die Stärke dem Reitz | |||||||
| 25 | billig unterworfen ist. ) | |||||||
| 26 | S. I: | |||||||
| 27 | (Wenn die Weibliche Annehmlichkeiten sollen ihren gantzen Reitz | |||||||
| 28 | und Feinheit haben, so müßen sie erbeten und also eine Gunst seyn. | |||||||
| 29 | Hierin besteht die Feinheit. Der eine muß sich gefällig machen, der | |||||||
| 30 | andere weigern und erlauben. Dies ist der Grund, weshalb der | |||||||
| 31 | mann nachgebend und einschmeichelnd seyn muß und alle Rauhigkeit | |||||||
| 32 | so aussieht, als wenn er eben dadurch sich um das Vergnügen vom | |||||||
| 33 | Spiel bringt. Er muß lieben und nur geduldet werden. Selbst seine | |||||||
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