Kant: AA XV, Reflexionen zur Anthropologie. , Seite 286

   
         
 

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  01 er von Natur hat, nicht andern, auch nicht bestimmen kann, man, wenn    
  02 man alles was von Natur als gut annimmt, nicht weiter fehlt, als daß    
  03 man viele Übel als zufällig aufzuheben sucht, die nothwendig sind, aber    
  04 doch können Vermindert werden, wenn man aber allerley Natürliches Böse    
  05 positiv annimmt, sich der Untersuchung der qvellen überhebt und eine beqveme    
  06 und mystische moral macht. Sonst ist der Mensch von Natur gut    
  07 vor das Gantze, worauf er gebauet war, aber eben um dieser seiner Gebrechen    
  08 willen, die eine Gesellschaft und abhängigkeit nothwendig machen    
  09 vor sich allein nicht völlig gut. Das ideal eines vollkomenen Ganzen,    
  10 worbey die Theile auch Gut seyn, ist das muster, wornach wir unsere    
  11 moral richten; also hat uns Gott die Natur gegeben, sie durch sitten zu    
     

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