Kant: AA XIV, Mathematik , Seite 055 |
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| 01 | würden wir von der Diagonallinie des Qvadrats auch keinen Begrif | ||||||
| 02 | seiner Größe haben können. | ||||||
| 03 | S. II: | ||||||
| 04 | Nicht die Zeitgröße (denn das würde einen Zirkel im Erklären enthalten), | ||||||
| 05 | sondern die Zeitform kommt in der Großenschätzung blos in Anschlag. | ||||||
| 06 | Aber ohne Raum würde Zeit selbst nicht als Große vorgestellt | ||||||
| 07 | werden und überhaupt dieser Begrif keinen Gegenstand haben. | ||||||
| 08 | Zahlbegriffe bedürfen eben so reinsinnlicher Bilder, e. g. Segner. | ||||||
14. ω¹ (1790). L Bl. A 4. R I 64—7. S. I: |
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| 10 | Daß aus gewissen Gegebenen Zahlen und demjeni einem |
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| 11 | derselben gegebenen Regel der positiven oder negativen Synthesis derselben | ||||||
| 12 | Die Aufgabe ist: Warum kan der Verstand, der Zahlen willkührlich | ||||||
| 13 | hervorbringt, doch keine √2 in Zahlen denken. Liegt hie nicht etwa ein | ||||||
| 14 | überschwengliches Vermogen, wenigstens ein der Bedingung des Zählens, | ||||||
| 15 | nämlich der Zeit, nicht unterworfenes Vermögen der Einbildungskraft, | ||||||
| 16 | der der Verstand unbedingter Weise die Regel giebt, zum Grunde und | ||||||
| 17 | läßt sich nicht vielleicht, wenn die letztere entdeckt würde, die Entdeckung | ||||||
| 18 | eines neuen Systems der Algebra hoffen, in welchem die Auflösung der | ||||||
| 19 | aller Gleichungen, deren manche viele wir (g jetzt ) nur durch Tappen zu | ||||||
| 20 | Stande bringen, nach allgemeinen Principien hoffen? — Mir scheint die | ||||||
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