Kant: AA XII, Briefwechsel 1796 , Seite 142 |
|||||||
Zeile:
|
Text (Kant):
|
|
|
||||
| 01 | So schätzbahr für mich die Aeußerung ist, daß Sie noch immer | ||||||
| 02 | geneigt sind, mit mir ferner Geschäfte zu machen, und so schmeichelhaft | ||||||
| 03 | Ihr Versprechen ist, daß dies mit der Zeit auch wirklich geschehen | ||||||
| 04 | soll; so habe ich doch wieder die angeführten Gründe, warum es jetzt | ||||||
| 05 | nicht schon geschehen, nichts einzuwenden. Sie sind deswegen mit mir | ||||||
| 06 | keine Verbindlichkeit eingegangen und ich weiß, daß wenn ich von | ||||||
| 07 | Ihnen dereinst ein neues Werk verlege, ich es blos Ihrer Güte zu | ||||||
| 08 | verdanken haben werde. Daher soll mein Vortheil mich auch nie verleiten, | ||||||
| 09 | an Sie eine unbescheidene Forderung zu machen, welche Sie | ||||||
| 10 | nur mit Hintenansezzung des Ihrigen, befriedigen könnten. Uberdem | ||||||
| 11 | so ist Ihr jetziger Verleger mein Freund, und ein Mann den ich | ||||||
| 12 | wirklich schätze. | ||||||
| 13 | Allein, nie wird es für mich gleichgültig seyn, ob ich bey Ihnen | ||||||
| 14 | verehrungswürdiger Mann, noch in gutem Andenken stehe, oder ob | ||||||
| 15 | ich dieses Glüks nicht mehr genieße? | ||||||
| 16 | Daß ich mich des ersten zu erfreuen habe, davon bin ich durch | ||||||
| 17 | Ihr gütiges Schreiben überzeugt worden. | ||||||
| 18 | Nehmen Sie dagegen nebst meinen aufrichtigen Dank zugleich | ||||||
| 19 | die Versicherung an, daß ich stets mit Gesinnungen der vollkommensten | ||||||
| 20 | Achtung und innigsten Verehrung beharre | ||||||
| 21 | Dero | ||||||
| 22 | gantz ergebenster Diener | ||||||
| 23 | Berlin den 20 Xbr | Fd Lagarde | |||||
| 24 | 1796. | ||||||
| 734. | |||||||
| 26 | Von Ludwig Heinrich Iakob. | ||||||
| 27 | Halle den 2 Ian 97 | ||||||
| 28 | Ich kann nicht einen Augenblick dulden, Würdiger Mann, da | ||||||
| 29 | Sie in der Meinung von mir bleiben, als ob meine letzte Bitte an | ||||||
| 30 | Sie dahin ginge, zu einer Art von Gegenintrigue Sie zu vermögen. | ||||||
| 31 | Es kann Niemand von einem solchen Mittel entfernter seyn als ich, | ||||||
| 32 | und es thut mir daher weh, wenn ich bemerken muß, daß ein Mann, | ||||||
| 33 | an dessen Achtung mir alles gelegen ist, in meinem Ansinnen etwas | ||||||
| 34 | dergleichen gefunden hat. Meine Meinung war bloß daß, im Falle | ||||||
| 35 | Sie mit einem jener Männer in Correspondenz stünden, eine gelegentliche | ||||||
| [ Seite 141 ] [ Seite 143 ] [ Inhaltsverzeichnis ] |
|||||||