Kant: AA IX, Immanuel Kants physische ... , Seite 333

     
           
 

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Text (Kant):

 

 

 

 
  01 stinkenden Saft so wie die übrigen Wiesel. Der Marder riecht gut;      
  02 und warum? Ist ein Baum= oder Steinmarder. Der Zobel ein      
  03 sibirisches und lappländisches Thier. Der Ichneumon, die Pharaonsmaus,      
  04 ist so groß als eine Katze, gestaltet aber wie eine Spitzmaus,      
  05 zerstört die Krokodileier und fängt Mäuse und Ratten und      
  06 Kröten.      
           
  07
g. Stachelthiere.
     
           
  08 1. Der gemeine Schweinigel mit Ohren, ein und einen halben      
  09 Zoll langen Stacheln. Sie durchwühlen die Erde an weichen und niedrigen      
  10 Stellen.      
           
  11 2. Das Stachelschwein. Eine Gattung mit einem Busch am      
  12 Kopf. Dann      
           
  13 3. eine andere mit hängenden Schweinsohren hat Stacheln wie      
  14 abgestreifte Federkiele, welche es, indem es sein elastisches Fell erschüttert,      
  15 gegen seinen Feind abschießen kann, und zwar so, daß sie drei Schritte      
  16 davon tief in das Fleisch dringen. Von ihm kommt der berühmte Piedra      
  17 del Porco oder Stachelschweinbezoar. Dieser in der Gallenblase      
  18 dieses Thieres erzeugte Stein ist ungefähr einen Zoll im Diameter, röthlich      
  19 und voller Adern, wird in Gold gefaßt, um hernach ins Wasser, dem      
  20 er eine blutreinigende Kraft giebt, gehenkt zu werden. Ein solcher Bezoar      
  21 ist zuweilen mit 200 Rthlr. bezahlt worden. Der Bezoar ist zehnmal so      
  22 viel Gold werth, als er wiegt. Er ist dunkelbraun und sinkt nicht wie      
  23 jener unter dem Wasser. Der Affenbezoar ist hellgrün und ebenfalls      
  24 kostbar. Ingleichen in dem Magen der Tauben auf den Nikobarischen      
  25 Inseln. In dem Magen der Ochsen, Pferde, Gemsen, vornehmlich der      
  26 Bezoarziege, erzeugen sich ebenfalls solche Ballen, welche blätterweis übereinander      
  27 wie eine Zwiebel zusammengesetzt sind, und in deren Mittelpunkte      
  28 sich etwas von unverdauten Kräutern und Haaren vorfindet.      
           
  29
h. Das Hundegeschlecht.
     
           
  30 Gleichwie der Mensch die Obst= und Pflanzenarten durch seine Wartung      
  31 und Verpflegung sehr verändern kann, so hat er es auch mit einigen      
  32 Hausthieren, vornehmlich mit den Hunden, gemacht. Daher arten auch      
  33 die zahmen Hunde aus, wenn sie wild herumlaufen. Der Schäferhund,      
  34 der ziemlich seine natürliche Freiheit hat, scheint der Stammhund zu      
  35 sein. Von dem kommen der Bauerhund, Windhund, der isländische,      
           
     

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