Kant: AA IX, Immanuel Kants physische ... , Seite 240 |
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| 01 | kalter Nebel. Die Ursache davon ist unbekannt, wenn sie nicht die oben | ||||||
| 02 | bereits erwähnte allgemeine Ursache sein sollte. | ||||||
| 03 | Ferner gehört diejenige Felsenbank hierher, auf der die Maldivischen | ||||||
| 04 | Inseln ruhen, deren Anzahl sich auf mehrere Tausende beläuft, woher sich | ||||||
| 05 | die maldivischen Könige Herren der tausend Inseln nennen lassen. | ||||||
| 06 | Einige Straßen zwischen diesen Inseln sind so beschaffen, daß man sie gar | ||||||
| 07 | nicht zu passiren im Stande ist. | ||||||
| 08 | Die vornehmste dieser Inseln ist: die Insel Male. | ||||||
| 09 | Die berühmtesten Sandbänke sind die Dünen, an den englischen | ||||||
| 10 | Küsten. Schon ihre Gestalt weist es aus, daß sie vom Anspielen der | ||||||
| 11 | Meerströme entstanden sind. | ||||||
| 12 | Rheden nennt man endlich die Sandbänke, welche sich an den Häfen | ||||||
| 13 | befinden und zu ihrer Deckung dienen. | ||||||
| 14 | Auch haben wir die sogenannten Austerbänke, Korallen= und | ||||||
| 15 | Muschelbänke zu merken, auf welchen letztern die stärkste Perlenfischerei | ||||||
| 16 | getrieben wird. Die vorzüglichsten der Art befinden sich im Rothen Meere. | ||||||
| 17 | §. 41. |
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| 18 | Bei der natürlichen Anlage des festen Landes sind drei Stücke vornehmlich | ||||||
| 19 | zu merken: | ||||||
| 20 | 1. Die Landrücken, | ||||||
| 21 | 2. Die Bassins und | ||||||
| 22 | 3. Die Platteformen. | ||||||
| 23 | Ein Landrücken ist derjenige Ort, an dem sich die höchste Gegend | ||||||
| 24 | des Landes befindet. Er ist gemeiniglich das Fundament von Bergen, | ||||||
| 25 | doch findet man ihn auch öfters mit keinen Bergen in genauerem Zusammenhange. | ||||||
| 26 | Ein allgemeines Kennzeichen, solche Landrücken zu unterscheiden, | ||||||
| 27 | ist, daß sich auf ihnen die Flüsse nach allen Gegenden ausbreiten | ||||||
| 28 | oder scheiteln. Man hat angemerkt, daß dergleichen Landrücken sich bemühen, | ||||||
| 29 | Länder in Bassins abzutheilen und einzuschließen. Insbesondere | ||||||
| 30 | ist dieses da zu merken, wo die politischen Grenzen mit den physischen | ||||||
| 31 | übereinkommen. Böhmen ist ein Land dieser Art. Es erhält alle sein | ||||||
| 32 | Wasser von den herumliegenden Bergen, die es einschließen, und dieses | ||||||
| 33 | Wasser wird wieder durch einen Kanal, die Elbe, abgeführt, so daß, wenn | ||||||
| 34 | diese Öffnung zum Abflusse verstopft würde, Böhmen ein Wasserbehältni | ||||||
| 35 | werden müßte. Die Elbe ist gleichsam ein Stamm, der aus den mancherlei | ||||||
| 36 | Wurzelabtheilungen der Flüsse, die in Böhmen entspringen, erzeugt | ||||||
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