Kant: AA I, Gedanken von der wahren ... , Seite 020

     
           
 

Zeile:

 

Text (Kant):

 

Randtext (Kant)

 

 

 
  01 würde, wenn man den Widerstand wegräumte. Es wäre in die Lehre    
  02 genug sich derselben dazu zu bedienen, daß man einen von der Wirkung    
  03 äußerlichen Charakter von demjenigen hätte, was in dem des Körpers    
  04 Körper vorgeht und was wir nicht sehen können. Allein in die    
  05 gemeiniglich wird die Bewegung als dasjenige angesehen, Seele fließen,    
  06 was die Kraft thut, wenn sie recht losbricht, und was die wenn man    
  07 einzige Folge derselben ist. Weil es so leicht ist sich von diesem keine    
  08 diesem kleinen Abwege auf die rechte Begriffe wiederzufinden, andere Kraft    
  09 so sollte man nicht denken, daß ein solcher Irrthum als die vim    
  10 von Folgen wäre. Allein er ist es in der That, obgleich motricem    
  11 nicht in der Mechanik und Naturlehre. Denn eben daher wird es in beilegt.    
  12 der Metaphysik so schwer, sich vorzustellen, wie die Materie im Stande      
  13 sei, in der Seele des Menschen auf eine in der That wirksame Art      
  14 (das ist, durch den physischen Einfluß) Vorstellungen hervorzubringen.      
  15 Was thut die Materie anders, sagt man, als daß sie Bewegungen verursache?      
  16 Daher wird alle ihre Kraft darauf hinaus laufen, daß sie      
  17 höchstens die Seele aus ihrem Orte verrücke. Allein wie ist es möglich,      
  18 daß die Kraft, die allein Bewegungen hervorbringt, Vorstellungen      
  19 und Ideen erzeugen sollte? Dieses sind ja so unterschiedene Geschlechter      
  20 von Sachen, daß es nicht begreiflich ist, wie eine die Quelle der andern      
  21 sein könne.      
           
  22
§ 6.
     
           
  23 Eine gleiche Schwierigkeit äußert sich, wenn die Frage Die Schwierigkeit,    
  24 ist, ob die Seele auch im Stande sei die Materie in Bewegung die    
  25 zu setzen. Beide Schwierigkeiten verschwinden hieraus entspringt,    
  26 aber, und der physische Einfluß bekommt kein geringes wenn    
  27 Licht, wenn man die Kraft der Materie nicht auf die von der Wirkung    
  28 Rechnung der Bewegung, sondern der Wirkungen in der Seele    
  29 andre Substanzen, die man nicht näher bestimmen darf, in den Körper    
  30 setzt. Denn die Frage, ob die Seele Bewegungen verursachen die Rede ist.    
  31 könne, das ist, ob sie eine bewegende Kraft habe, Und wie diese    
  32 verwandelt sich in diese: ob ihre wesentliche Kraft zu einer durch die Benennung    
  33 Wirkung nach draußen könne bestimmt werden, das ist, einer    
  34 ob sie außer sich in andere Wesen zu wirken und Veränderungen vis activä    
  35 hervorzubringen fähig sei? Diese Frage kann überhaupt    
  36 man auf eine ganz entscheidende Art dadurch beantworten: daß die könne gehoben    
  37 Seele nach draußen aus diesem Grunde müsse wirken können, weil sie werden.    
           
     

[ Seite 019 ] [ Seite 021 ] [ Inhaltsverzeichnis ]