Kant: AA VI, Die Religion innerhalb der ... , Seite 147 |
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01 | immer nur ein einiger Gegenstand), wohl aber im Namen des von ihm | ||||||
02 | selbst über alles verehrten, geliebten Gegenstandes, mit dem es Wunsch | ||||||
03 | und zugleich Pflicht ist, in moralischer Vereinigung zu stehen. Übrigens | ||||||
04 | gehört das theoretische Bekenntniß des Glaubens an die göttliche Natur | ||||||
05 | in dieser dreifachen Qualität zur bloßen klassischen Formel eines Kirchenglaubens, | ||||||
06 | um ihn von andern aus historischen Quellen abgeleiteten Glaubensarten | ||||||
07 | zu unterscheiden, mit welchem wenige Menschen einen deutlichen | ||||||
08 | und bestimmten (keiner Mißdeutung ausgesetzten) Begriff zu verbinden im | ||||||
09 | Stande sind, und dessen Erörterung mehr den Lehrern in ihrem Verhältniß | ||||||
10 | zu einander (als philosophischen und gelehrten Auslegern eines heiligen | ||||||
11 | Buchs) zukommt, um sich über dessen Sinn zu einigen, in welchem | ||||||
12 | nicht alles für die gemeine Fassungskraft, oder auch für das Bedürfniß | ||||||
13 | dieser Zeit ist, der bloße Buchstabenglaube aber die wahre Religionsgesinnung | ||||||
14 | eher verdirbt als bessert. | ||||||
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