Kant: Briefwechsel, Brief 484, Von Friedrich Adolph Graf von Kalckreuth. |
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Von Friedrich Adolph Graf von Kalckreuth. | |||||||
6. Sept. 1791. | |||||||
Wohlgebohrner Herr! | |||||||
Insonders Hochzuehrender Profeßor! | |||||||
Was der Regierungs=Rath Crome in Ansehung der Geschichte des | |||||||
siebenjährigen Krieges, die er in Arbeit hat, an mich geschrieben, | |||||||
übermache ich Ewr: Wohlgebohr: beygehend originaliter, mit ergebenster | |||||||
Bitte, der Zurücksendung. Da ich mit Königlichen Urlaub hier auf | |||||||
meinen Gütern bin, so habe ich diesen Brief, der mir auf meinen | |||||||
vielen Reisen immer nachgegangen, erst vor 3. Tagen erhalten. Von | |||||||
dieser Verspätung, gebe ich d.HEn: Regierungs Raths mit heutiger Post | |||||||
Nachricht. | |||||||
Das vorzügliche Lob, welches Ewr: Wohlgebohr:, d.HE: Nicolovius | |||||||
beylegten, machte mich auf seine Bekanndtschaft begierig. Ich habe aber | |||||||
meiner vielen Geschäfte wegen, und da mein Aufenthalt in Königsberg | |||||||
so kurz war, nicht dazu kommen können, bin demnach so frey, da Ewr: | |||||||
Wohlgebohr: mit demselben in guter Bekanndtschaft stehen, Denenselben | |||||||
die gantze Commission des Regierungs Raths Crome zu übertragen, | |||||||
mit ergebenster Bitte, mir so bald als möglich den Entschluß | |||||||
d. HEn: Nicolovius wißen zu laßen. Ewr: Wohlgebohr: wohlgefällige | |||||||
Antwort dürfte nur beym Lieut: und Regiments Adjudanten, Wertherschen | |||||||
Regiments HEn: von Twardowskj abgegeben werden, der sie | |||||||
mir übermachen wird. | |||||||
Mir deucht der Antrag d.HEn: RegierungsRaths ist sehr billig. | |||||||
Das Werck selbst aber hat sich durch das Proben Stück, in der | |||||||
Cromeschen Monaths Schrift, bey allen Kennern empfolen. Hiezu | |||||||
komt noch, wie Ewr: Wohlgebohr: aus den Einlagen ersehen werden, | |||||||
das Königliche Archiv, und ich gebe noch, von meinen noch niemals | |||||||
benuzten Manuscripten was ich kan, also muß das Cromesche Werck | |||||||
an pragmatischer Wichtigkeit, alle bisherige über den Inhalt, Tempelhof | |||||||
in Ansehung der Kriegs Kunde ausgenommen, weit hinter sich | |||||||
laßen. | |||||||
Die Vorsehung erhalte Ewr: Wohlgebohr: beym besten Wohl, | |||||||
damit ein Stern der ersten Größe, in unserer Demmerung uns noch | |||||||
lange erleuchte. Erhalten mir Ewr: Wohlgebohr: Dero mir so schätzbaren | |||||||
Freundschaft, etwas verdien ich sie, durch die Treueste Anhänglichkeit, | |||||||
und durch die unbegrenzte Hochachtung, mit welcher ich lebenslang | |||||||
verharre. | |||||||
Ewr: Wohlgebohr: | |||||||
Retkau bey Glogau. | |||||||
den 6ten Septbr: 1791. | |||||||
gantz gehorsamster treuer | |||||||
DHEn: Profeßor Kant. | Diener | ||||||
Wohlgebohr: | Kalckreuth. | ||||||
[ abgedruckt in : AA XI, Seite 282 ] [ Brief 483a ] [ Brief 485 ] [ Gesamtverzeichnis des Briefwechsels ] |