Kant: Briefwechsel, Amtl. Schriftverkehr 15, Anrede an das Etatsministerium. (Entwurf.)

     
           
 

 

 

 

 

 
  Anrede an das Etatsministerium.      
  (Entwurf.)      
           
  [25. Sept. 1786.]      
           
  Der Tag welcher der Welt unseren allertheuresten König gab ist      
  für unsere Universität ist für jeden Stand seiner treuen Unterthanen      
  ist selbst für ganz Europa so fern es einen auf Gerechtigkeit und      
  Menschlichkeit gegründeten und durch Macht gesicherten Frieden      
  liebt mit Recht ein festlicher Tag. Unsere höchstverpflichtete Universität      
  wird heute durch ihren Redner, ihre ehrfurchtsvolle und dankbare Gesinnungen      
  gegen ihren allergnädigsten Monarchen bezeigen. Ew: Excellenzen      
  geruhen in die Glückwünsche dieses Tages mit froher Theilnehmung      
  einzustimmen und dieser Feyerlichkeit durch ihre hohe Gegenwart      
  Glanz zu geben.      
           
  Das Opfer welches wir an diesem Tage unserem wohlthätigen      
  Monarchen brachten kan nur sehr schwach die Regungen der Ehrfurcht      
  und Dankbarkeit ausdrücken welche unsere Universität beseelen. Die      
  Wohlthat wodurch seiner Majestät nur neuerlich unserer dem Verfall      
  nahen Verfassung wieder aufzuhelfen huldreichst geruhet haben hat sie      
  zu verdoppelter Bestrebung in Ausrichtung der allerhöchsten Absichten      
  belebt. Auch verkennt die Universität die gnädige und weise Vorsorge      
  nicht, wodurch ein erlauchtes Etats Ministerium hiebey zum wahren      
  Besten derselben mitgewirkt haben, und empfiehlt sich mit tiefster Verehrung.      
  Ew. Exc. ferneren Gnädigen Schutze und Wohlwollen.      
           
           
           
     

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