Kant: AA XXIII, I. Zusammenhängender, signierter ... , Seite 226

   
         
 

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  01 sey vielmehr muß ein Rechtsprincip welches zur allgemeinen Folge    
  02 hat daß irgend ein der Freyheit gemäs brauchbares Object doch von    
  03 allem Gebrauche ausgeschlossen seyn sollte für falsch gehalten werden.    
  04 denn alles Recht ist nicht blos um der Sicherung der Freyheit des Subjects    
  05 damit sie nichts wieder Willen von außen leiden dürfen ein    
  06 nothwendiger alles äußere Verhältnis vernünftiger Wesen betreffender    
  07 Begrif sondern weil diese als solche von äußeren Dingen Gebrauch    
  08 machen wollen und es nur nach Rechtsbedingungen thun sollen nothwendig.    
  09 Das Bedürfnis also die Begriffe von Mein und Dein auch auf    
  10 äußere Objecte auszudehnen sofern es nur in den Schranken der allgemeinen    
  11 Freyheit gehalten wird liegt in der Natur der Menschen schon    
  12 als blos vernünftiger Wesen.    
         
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Dritte Seite

   
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Auflösung der Antinomie

   
         
  15 Der Gebrauch den nach der Thesis die freye Willkühr von allem    
  16 Brauchbaren zu machen befugt ist wird blos unter der Bedingung eines    
  17 intellectuellen Besitzes nicht dem physischen gedacht, d. i. daß das Subject    
  18 den Gegenstand der Willkühr in seiner Gewalt haben müsse welches    
  19 ein reiner Verstandesbegrif ist der keine sinnliche Bedingung enthält.    
  20 Nun kan das Recht als ein reines Verstandesverhältnis von keinen    
  21 empirischen Gründen und keiner solchen That abgeleitet werden sondern    
  22 blos aus Principien a priori unter welche der empirische Besitz ein Recht    
  23 nur so fern gründen kan als er dem Schematism des intellectuellen Begrifs    
  24 gemäß gedacht und so unter ihm subsumirt wird. Folglich wird die    
  25 Bedingung des Rechts nach den intellectuellen Begriffen des Besitzes    
  26 und nicht nach den empirischen in Raum und Zeit beurtheilt werden müssen    
  27 d. i. das Mein und Dein außer uns wird unerachtet der physischen Abtrennung    
  28 der Person von den Gegenständen noch immer gedacht werden    
  29 und ein Recht an den letzteren erworben werden können    
         
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Recht

   
  31 Alle rechtliche Sätze die ein Mein oder Dein außer uns enthalten    
  32 sind synthetische Sätze a priori. Wie sind diese möglich, da unsere Freyheit    
  33 durch die Verhinderung eines Objects außer uns nicht afficirt wird? -    
  34 Es kan nichts anders als die Idee der vereinigten Willkühr in Ansehung    
         
     

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