Kant: AA XXIII, Vorarbeiten zu Zum Ewigen ... , Seite 201 |
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01 | Aufgabe |
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02 | In einer nach der natürlichen Ordnung fortschreitenden Reihe der | ||||||
03 | Zahlen diejenige 3 zu finden unter denen das Qvadrat der einen mit dem | ||||||
04 | Qvadrat der andern zusammengenommen dem Qvadrat der dritten | ||||||
05 | gleich ist. x² + (x + 1)² = (x + 2)² | ||||||
06 | Zerstreute Zahlen u. in einer Reihe der natürlichen vereinigete | ||||||
07 | und fortgehende | ||||||
08 | Es ist nur Erläuterung des Satzes daß über mathematische Sätze | ||||||
09 | philosophiren zur Schwärmerey führen könne. | ||||||
10 | Das rationale, durch den bloßen Begrif von einem rechtwinklichten | ||||||
11 | Triangel überhaupt bestimte Verhältnis seiner drey Seiten ist nur daß | ||||||
12 | das Qvadrat einer derselben der Summe der Qvadrate beyder andern | ||||||
13 | gleich sey u. dieses Verhältnis erlaubt kein anderes a priori durch bloße | ||||||
14 | Zahlbegriffe als 3. 4. 5 | ||||||
15 | Denn wir reden hier blos vom philosophiren über mathematische | ||||||
16 | Sätze und der Begrif von einem rechtwinklichten Triangel ohne | ||||||
17 | Bestimmung der Größe seiner Seiten liegt im pythagorischen | ||||||
18 | Lehrsatz und da ist es ein Verhältnis der bloßen Zahlen. | ||||||
19 | LBl A 3 R I 60-64 VIII 409f. |
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20 | Erste Seite |
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21 | Ausgleichung eines auf Misverstand beruhenden mathematischen | ||||||
22 | Streits. | ||||||
23 | In der reinen Mathematik kann es wohl eigentlich keinen Streit aus | ||||||
24 | Misverständnis geben weil da der Gegenstand der Begriffe a priori in | ||||||
25 | der Anschauung gegeben werden und in der Bedeutung des Ausdrucks | ||||||
26 | der jene darstellt keine Zweydeutigkeit vorfallen wenigstens nur einen | ||||||
27 | Augenblick währen kann. Es muß sich irgend welche vermeynte Philosophie | ||||||
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