Kant: AA XXIII, Vorarbeiten zur Religion innerhalb der ... , Seite 101 |
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01 | weil es doch auf physische Bedingungen seiner Glückseeligkeit eingeschränkt | ||||||
02 | ist damit diese ja nicht dem Moralgesetze wiederstreiten. Selbst | ||||||
03 | die Furcht kan sich verlohren haben das gebietende Ansehen bleibt. | ||||||
04 | Thalia herausgegeben von Schiller dritter Theil zweytes |
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05 | Stück 1793. |
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06 | Doppelte Gefahr der Metaphysik 1. in die Tiefen der menschlichen | ||||||
07 | Unvollkommenheit herabsinken (dagegen ist die conscendenz) oder sich | ||||||
08 | in die Höhen der geistigen Anlagen versteigen (dagegen die condescendentz) | ||||||
09 | Dazwischen ist das Mittel die Menschen in beyden Beziehungen zugleich | ||||||
10 | zu beurtheilen als zu 2 Welten gehörig - Bey der Idee der Freyheit | ||||||
11 | ist der Abgrund des Bösen zu dem wir versucht werden und den Hang | ||||||
12 | dazu haben schreckhaft erhaben so wie die Höhen des Guten geistig erhaben. | ||||||
13 | Die erstere machen die Idee des letzteren für unsere Bestimmung noch | ||||||
14 | erhabener (nicht durch Anmuth) | ||||||
15 | LBl D 13 R I 219-220 |
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16 | Erste Seite |
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17 | Ob um die Wirklichkeit des Bösen in der Welt zu erklären ein | ||||||
18 | radicales Böse angenommen oder auch nur so müsse gehandelt werden | ||||||
19 | als ob ein solches da sey (nicht theoretisch- sondern practisch-dogmatisch). - | ||||||
20 | Würde alles auf die Sinlichkeit unserer Natur gegründet | ||||||
21 | so wäre das physische oder metaphysische Übel die Ursache des Bösen. | ||||||
22 | Aber alsdann wäre kein Böses weil es nicht unsere Schuld sondern Schuld | ||||||
23 | der Natur wäre. Die Zurechnungsfähigkeit beruht auf dem Begrif der | ||||||
24 | Freyheit und setzt Unabhängigkeit von Bestimmung durch Naturursachen | ||||||
25 | voraus. Als Begebenheiten lassen sich so wohl die Guten als Bösen | ||||||
26 | Handlungen erklären nach Naturgesetzen aber da wird die Möglichkeit | ||||||
27 | der Freyheitsgesetze gar nicht gedacht. | ||||||
28 | LBl F 19 R II 357-360 |
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29 | Zweite Seite |
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30 | Vom radicalen Bösen |
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31 | In der frühesten Jugendzeit wenn der Mensch auf die Beurtheilung | ||||||
32 | seiner Selbst auch nur von Anderen geleitet wird regt sich in ihm schon | ||||||
33 | obgleich dunkel der Begrif von Pflicht (Anlage zum Guten in seiner | ||||||
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