Kant: AA XXIII, Nachträge zur Kritik der reinen ... , Seite 037 |
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01 | Refl. CXLI E 44 - A 261 |
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02 | Das Urtheil nach Reflexionsbegriffen ist in Ansehung der Dinge | ||||||
03 | an sich selbst analytisch, blos das Bewustseyn zu bestimmen, in Erscheinungen | ||||||
04 | synthetisch. | ||||||
05 | Refl. CXLII E 44 - A 262 |
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06 | Ob einerley Begriffe von Dingen eines und dasselbe Ding, und | ||||||
07 | also keine Vielheit beweisen, oder ob bey völliger Einerleyheit der Begriffe | ||||||
08 | doch es viele Dinge gäbe, wegen Verschiedenheit der Örter - | ||||||
09 | gehört zur logischen Quantität. | ||||||
10 | Refl. CXLIII E 44f. - A 262 |
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11 | Einander nicht widersprechende Begriffe von Realitäten sind einstimmig. | ||||||
12 | Kann ich darum sagen, daß die Dinge einstimmig sind, die in | ||||||
13 | eben dem Dinge zusammen bestehn? Können umgekehrt zwey entgegengesetzte | ||||||
14 | Bestimmungen in einer Veränderung sich einander in dem Dinge | ||||||
15 | an sich selbst widerstreitend, aber einstimmig im Phänomenon seyn? | ||||||
16 | Refl. CXLIV E 45 - A 263 |
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17 | Diese Sätze lehren augenscheinlich daß Raum und Zeit nur von | ||||||
18 | Dingen, und unter denen auch von uns selbst als Erscheinungen gelten; | ||||||
19 | denn sonst würden sie nicht ganz entgegenstehende Sätze geben, als | ||||||
20 | die, da wir von Dingen an sich selbst reden. | ||||||
21 | Refl. CXLVI E 45 - A 265 |
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22 | Dieser Misverstand macht, daß man alles Übel und Böse in der | ||||||
23 | Welt in bloßen Negationen setzt, Laster und Schmerz, auch daß man | ||||||
24 | die Realität so hoch preiset. | ||||||
25 | Refl. CXLVIII E 45 - A 265 |
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26 | Im Raum sind lauter äußere, im innern Sinn lauter innere Verhältnisse; | ||||||
27 | das Absolute fehlt. | ||||||
28 | Refl. CXLIX E 45 - A 266 |
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29 | die durchgängige Bestimmung als Princip auf der Einheit des | ||||||
30 | Bewustseyns gegründet: Existenz bestimmt in Raum und Zeit. Daher | ||||||
31 | in noumenis die höchste Realität die Materie und die Form der Vollkommenheit | ||||||
32 | enthält. Das Formale ist das Beste. | ||||||
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