Kant: AA XXII, Zwölftes Convolut , Seite 603

     
           
 

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XII Convolut, IX Bogen, 1. Seite.

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  02 Wenn die specifische Schweere eines solchen starren Prisma gegeben      
  03 ist so ist die Länge desselben in allen Prismen aus dieser Art Materie      
  04 gleich die Dicke mag seyn welche sie wolle weil sie neben einander parallel      
  05 sich abzureissen streben. — Wenn die Stärke des Zusammenhanges eines      
  06 solchen cylindrischen biegsamen Körpers in Vergleichung mit dem Gewichte      
  07 desselben wodurch er reißt gleichsam unendlich ist (wie etwa die      
  08 eines leinenen Fadens oder mehreren neben einander angeschlossenen      
  09 prallelen Fäden) so ist die Cohäsibilität blos Längen//Anziehung (linearis)      
  10 ohne Verschiebbarkeit derselben in der zweyten Dimension nämlich der      
  11 Dicke eine straffe mechanische Anziehung des Seils die dynamische welche      
  12 der Biegsamkeit nur durch ein demselben angehängtes Gewicht als      
  13 Maschine (trochlea) wiedersteht und bey aller Biegsamkeit dem Zerreissen      
  14 (ruptio) wiedersteht welche Bewegung der des Spaltens durch      
  15 den Keil als eines Flächenzusammenhangs des Starren in einer darauf      
  16 perpendiculären Richtung entgegen gesetzt ist und die Maschine der      
  17 schiefen Fläche ausmacht.      
           
  18 Der zähe Zusammenhang des streckbaren (cohaesio ductilis auch      
  19 malleabilis) in welchem die angehängte Gewichte die Materie verschieben      
  20 ohne zu reissen verglichen mit dem spröden (cohaesio fragilis)      
  21 wo das nicht geschieht und worauf die Härte (z. B. des Stahls in der      
  22 Feile oder des Demants im Ritzen des Spröden) beruht ist von dem der      
  23 durch sein Gewicht gar nicht reißt so lang auch der Faden seyn mag der      
  24 an einem vesten unbeweglichen Puncte angeknüpft ist, zu unterscheiden. —      
  25 Denn die stärkere Spannung des Fadens durch sein eigenes Gewicht ist      
  26 ganz etwas anderes als durch ein fremdes angehängtes Gewicht. Denn      
  27 wenn die erstere (nämlich die Faser) mit der erteren wächst so wächst      
  28 auch zugleich die Zahl der inneren Schwingungen jener als gespannter      
  29 Sayten im Longitudinalzusammenhange und ihr eigenes Gewicht ist immer      
  30 auch der Spannung die desto größere Schwinungen enthält als die      
           
    01 Am rechten Rande oben von Kant mit: A Elem. Syst. 6 signiert.      
    04 parallel g.Z. am Rande.      
    06 biegsamen g.Z. am Rande.      
    08 Durchstrichene Schlußklammer hinter: Fadens      
    10 Verschiebbarkeit V v.a. v      
    11 straffe δ Anz Anziehung δ welche des Seils g.Z. am Rande.      
    12 angehängten      
    18 des streckbaren g.Z.      
    18-19 auch malleabilis g.Z.      
    19-20 in — reissen s.Z.      
    22 Durchstrichene Schlußklammer hinter: beruht      
    23 sein δ Ges mag δ der a      
    24 einem δ festen      
    25 Denn δ durch stärcker statt: stärkere des δ lein      
    27 Faser v.a. Längenfaser Lies: mit dem letzteren ? wächst v.a. wachsen      
    30 als δ sie      
    30-(604)01 die Sayte δ länger g.Z. am Rande.      
           
           
     

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