Kant: AA XXII, Zwölftes Convolut , Seite 571 |
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Text (Kant):
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01 | § |
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02 | Von der oberflächlichen Cohäsion |
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03 | Vester Körper |
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04 | Spröde aus einer Schmeltzung entstandene starre Körper worunter | ||||||
05 | das Glas (auch gewisse Harze) gehören behalten im Bruche ihren Glantz | ||||||
06 | behaupten aber wenn ihre Theile nach dem Bruche an einander geschoben | ||||||
07 | werden (z. B. wenn ein erhitzter eiserner Stift mit der Spitze über diese | ||||||
08 | Glastafel gezogen wird oder umgekehrt ein kalter über ein erhitztes | ||||||
09 | Glas) einen gewissen Abstand der der größten Gewalt diese Stücke an | ||||||
10 | einander zu schieben wiedersteht. — Eine Glastafel auf die benannte | ||||||
11 | Art in viele Glasstriemen getheilt bedeckt unvermeidlich eine größere | ||||||
12 | Fläche als da sie ganz war. — Ein kleiner Riß im Spiegelglase der nicht | ||||||
13 | einmal über diese gantze Fläche fortläuft läßt immer sehen daß das Glas | ||||||
14 | hier getrennt und eine Leffze von der anderen abstehend sey obgleich | ||||||
15 | die Kraft womit das hier geborstene Glas vergeblich zur völligen Berührung | ||||||
16 | strebt gewiß sehr groß seyn muß. | ||||||
17 | Eben so hängt eine Glastafel an der andern von der sie überdeckt | ||||||
18 | ist und wird wenn jene gehoben wird mit gehoben; und dieses gilt von | ||||||
19 | allen polirten Flächen von genugsamer Härte, mithin giebt es einen | ||||||
20 | Zusammenhang der zugleich Anziehung in der Ferne ist, welches sonst | ||||||
21 | ein Wiederspruch seyn würde wenn es nicht ein durchdringen ponderabeler | ||||||
22 | Materie gäbe | ||||||
23 | § |
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24 | Die Cohäsion des Ponderabelen wird durch das Incohäsibele und | ||||||
25 | imponderabele bewirkt. — Denn das mechanische Vermögen beruht auf | ||||||
26 | dem dynamischen, das Maschinenwesen auf den ursprünglichen bewegenden | ||||||
27 | Kräften. — Die Waage (vectis) die Rolle mit dem Seil (trochlea) | ||||||
28 | die schiefe Flache und der davon abhangende Keil (cuneus) und die zu | ||||||
29 | allem diesem erforderliche Starrigkeit der Basis worauf der Körper | ||||||
30 | parallel mit der Fläche rutschend in Bestrebung zur Bewegung ist. | ||||||
31 | Reibung auch auf glatten und wenn sie als rauh betrachtet werden durch | ||||||
32 | Bewegung die Oberfläche glättenden Körpern. | ||||||
03 Vester v.a. fester | |||||||
04 Schmeltzung δ und | |||||||
06 aber δ al wenn δ sie ihre Theile g.Z. am Rande. | |||||||
07 erhitzter δ Ei | |||||||
08 umgehrt ein kalter ein v.a. eine | |||||||
10 Ein statt: Eine | |||||||
11 viele g.Z. bedeckt erst: nimmt ein (un ?) | |||||||
14 Leffze v.a.? | |||||||
15 hier g.Z. Glas δ so vergeblich g.Z. am Rande. | |||||||
17 andern darüber verwischt: klei (?) | |||||||
18 und δ wird | |||||||
21 ein v.a. eine durchdringen v.a. durchdringende | |||||||
32 Körper. statt: Körpern. | |||||||
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