Kant: AA XXII, Achtes Convolut , Seite 138 |
||||||||
Zeile:
|
Text (Kant):
|
|
|
|||||
01 | VIII Convolut, I Bogen, 2. Seite. |
[Faksimile] | ||||||
02 | § 2 |
|||||||
03 | Aber der Begriff der Ponderabilität setzt doch ein Instrument der | |||||||
04 | Messung dieser bewegenden Kraft (des Gewichts) an einem Hebelarm | |||||||
05 | voraus welchem Werkzeug man dann doch noch eine andere Kraft nämlich | |||||||
06 | die des Zusammenhanges seiner Theile unter einander welche der | |||||||
07 | Biegsamkeit wiedersteht in Gedanken beylegen muß ohne welche die | |||||||
08 | Wägbarkeit ein Begriff von einem bloßen Gedankendinge seyn würde | |||||||
09 | Der physische Waagbalken hat immer doch eine gewisse Dicke seines | |||||||
10 | Durchschnitts in welchem sich zu biegen oder zu brechen das an dem | |||||||
11 | Hebelarm gehängte Gewicht bewegende Kraft ausübt. Nun muß der | |||||||
12 | Mathematiker wenn er das Gesetz der Bewegung hiebey a priori darlegen | |||||||
13 | will die Dicke des Hebels auch verschwindend werden lassen wozu | |||||||
14 | er aber eine unendliche Kraft der Anziehung der Theile des Hebelbaums | |||||||
15 | in der geraden Linie der Berührung derselben unter einander annehmen | |||||||
16 | müßte welches unmögleich ist. — Also ist die Wägbarkeit der Materie | |||||||
17 | nicht eine mit der Erforschung ihrer Qvantität blos dem Begriffe nach | |||||||
18 | und a priori erkennbare Eigenschaft derselben sondern sie ist physisch | |||||||
19 | bedingt und bedarf der Voraussetzung einer innerlich bewegten Materie | |||||||
20 | welche diese Unverrückbarkeit der sich berührenden Theile bewirkt indem | |||||||
21 | sie selbst innerhalb der Materie beweglich ist. — Wir kennen aber | |||||||
22 | keine Materie der wir eine solche Eigenschaft beyzulegen Ursache haben | |||||||
23 | als die Warmmaterie. — Also wird selbst die Ponderabilität subjectiv | |||||||
24 | als Auswiegungsversuch vorgestellt der Annehmung einer Materie die | |||||||
25 | nicht wägbar (imponderabilis) ist bedürfen, denn sonst würde die Bedingung | |||||||
26 | derselben ins unendliche immer weiter hinausgeschoben mithin | |||||||
27 | gänzlich ohne Grund. | |||||||
28 | Die Wägbarkeit setzt die Coercibilität der Materie des Hebels voraus | |||||||
29 | der dem Biegen und Brechen desselben imgleichen dem Reissen | |||||||
30 | des Fadens an dem die Last hangt wiedersteht. Die Mathematik der | |||||||
31 | bewegenden Kräfte ist unter Voraussetzung der dynamischen allein | |||||||
32 | denkbar die objective Wägbarkeit der subjectiven vorhergehend. Eine | |||||||
33 | lebendige Kraft der den Körper durchdringenden Materie muß die | |||||||
03 ein v.a. einen ? | ||||||||
06 die g.Z. des v.a. der | ||||||||
06 Die Wägbarkeit — erfordert s.Z., durch Zeichen verbunden. | ||||||||
08 bloßen g.Z. | ||||||||
09 Dicke δ: in welchem sich zu als über δ in: δ im seines g.Z. | ||||||||
14 Kraft der g.Z. am Rande. | ||||||||
17 mit δ ihrer | ||||||||
19 bedarf δ einer Eigenschaft einer δ bew | ||||||||
21 selbst δ all | ||||||||
22 beyzulegen v.a. beylegen kö | ||||||||
24 als δ Wi | ||||||||
25 (imponderabilis) g.Z. am Rande. | ||||||||
27 gänzlich g.Z. | ||||||||
31 Voraussetzung V v.a. v | ||||||||
[ Seite 137 ] [ Seite 139 ] [ Inhaltsverzeichnis ] |