Kant: AA XXII, Siebentes Convolut , Seite 096 |
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01 | Idealität der Anschauung zum Grunde: d.i. wir fassen nicht die Gegenstände | ||||||
02 | als an sich gegeben auf (apprehensio simplex) sondern das Subject | ||||||
03 | schafft sich selbst (fingit) das Manigfaltige des Sinnengegenstandes der | ||||||
04 | Form nach selbst und zwar nach einem Princip (iudicium) vor aller | ||||||
05 | empirischen Vorstellung mit Bewustseyn (Warnehmung) d.i. a priori | ||||||
06 | vermittelst der Urtheilskraft (iudicium) zu einem Inbegriffe (complexus) | ||||||
07 | nicht eines regellosen Aggregats sondern eines Systems durch | ||||||
08 | einen Vernunftschlus | ||||||
09 | Das Object der reinen Anschauung vermittelst welcher das Subject | ||||||
10 | sich selbst setzt ist unendlich namlich Raum und Zeit | ||||||
11 | Zur Erkentnis gehört Anschauung und Begriff daß ich mir selbst | ||||||
12 | gegeben und von mir selbst als Gegenstand gedacht sey. — Es existirt etwas | ||||||
13 | (apprehensio simplex) ich bin nicht blos logisches Subject und Prädicat | ||||||
14 | sondern auch Getgen sondern auch Gegenstand der Warnehmung dabile non solum cogitabile | ||||||
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16 | Wir können nur vom All der Dinge als absoluter synthetischer Einheit | ||||||
17 | (deren Phänomen Raum u. Zeit ist) anheben. In ihm ist durchgängige | ||||||
18 | Bestimmung a priori möglich und diese ist die Existenz der Welt. Wenn | ||||||
19 | man von Welten spricht so sind diese nur verschiedene Systeme Einer | ||||||
20 | Welt in einem absoluten Ganzen was doch unbegrentzt ist: denn der | ||||||
21 | leere Raum ist kein sinnenobject kein Ding (non est ens) obzwar auch | ||||||
22 | kein Unding (non ens) d.i. etwas sich selbst wiedersprechendes. Die | ||||||
23 | Atomistik (corpuscularphilosophie) ist aggregat von Puncten | ||||||
24 | Das Ich bin ist noch nicht ein Satz (propositio) sondern blos copula | ||||||
25 | zu einem Satze; noch kein Urtheil. Ich bin existirend enthält die Apprehension | ||||||
26 | d.i. ist nicht blos ein subjectives Urtheil sondern macht mich | ||||||
27 | selbst zum Object der Anschauung im Raume u. der Zeit. — Das logische | ||||||
28 | Bewustseyn führt zum Realen und schreitet von der Apperception zur | ||||||
29 | Apprehension und deren synthesis des Mannigfaltigen. Ich kan nicht | ||||||
30 | sagen: Ich denke darum bin ich sondern ein solches Urtheil (der Apprehensio simplex) | ||||||
01 Anschauung δ im Raum un der Zeit | |||||||
02 sondern δ wir der Verstand | |||||||
02-03 Subject δ ist | |||||||
03 schafft δ g.Z.): sich sich δ das dahinternoch einmal: sich | |||||||
04 aller v.a. allen | |||||||
08 Dahinter das Zeichen ×-× , das Zeile 15 wiederkehrt | |||||||
09 vermittelst welcher erst: durch welches | |||||||
11 daß mir | |||||||
14-15 Hinter: cogitabile wieder das Zeichen ×-×. | |||||||
16 Feinere Schrift. | |||||||
17 Schlußklammer fehlt. | |||||||
18 der erst: einer | |||||||
19 Einer v.a. einer | |||||||
22 etwas δ wieder | |||||||
23 aggregat | |||||||
24 Ich v.a. ich blos δ eine | |||||||
26 Punkt hinter: subjectives | |||||||
28 Hinter Realen undurchstrichen um ? danach δ und | |||||||
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