Kant: AA XXI, Sechstes Convolut , Seite 622 |
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01 | ausgehen und das Natursystem wovon jeder Körper ein Glied | ||||||
02 | ist nicht als bloßes Aggregat mithin fragmentarisch auffassen; denn durch | ||||||
03 | solche Behandlung wird kein wahres Doctrinalsystem zu Stande gebracht; | ||||||
04 | weil wenn die Form des Systems nicht vorher schon zum Grunde liegt | ||||||
05 | niemand weiß, selbst wo und wie er suchen soll und die Naturforschung | ||||||
06 | auf ein Geratewohl ausgeht. | ||||||
07 | Diesem nach werden wir drey Theile der allgemeinen Naturphilosophie | ||||||
08 | aufstellen können 1.) Metaph. d. i. blos formale A. Gr. d. N. W. | ||||||
09 | nach Begriffen a priori: 2.) materiale A. Gr. d. N. W. nach Principien | ||||||
10 | a priori der Naturforschung empirischer Begriffe von den bewegenden | ||||||
11 | Kräften der Materie in einem System als auf der Stufe des Überganges | ||||||
12 | zur Physik befindlich 3. physische A. Gr. d. N. W. als Princip der | ||||||
13 | Vereinigung empirischer Naturerkentnis in einem System derselben | ||||||
14 | der Physik | ||||||
15 | Man hört aber doch noch von einer vierten Art von Anfangsgründen | ||||||
16 | der Naturwissenschaft sprechen nämlich mathematischen (wie sie | ||||||
17 | Newton in seinem unsterblichen Werke nannte). Allein man wird bald | ||||||
18 | inne daß dieses eine bloße Phrasis der Betitelung gewisser bewegenden | ||||||
19 | Kräfte der Materie so fern die Bewegung der letzteren mathematisch | ||||||
20 | behandelt werden kann ohne daß durch Mathematik ein Eröfnungsqvell | ||||||
21 | besonderer Kräfte verstanden wird. Die Centralkräfte im Umschwunge | ||||||
22 | der Körper die Licht// und Schallbewegung udg. können durch Mathematik | ||||||
23 | gemessen aber keine einzige der Materie eigene Kraft dadurch | ||||||
24 | in das System derselben hineingebracht und ihre Zahl damit vermehrt | ||||||
25 | werden so daß der Ausdruck mathemat. Anf. Gr. der Naturwissenschaft | ||||||
26 | buchstäblich verstanden ein Unding ist weil durch sie die Natur nicht | ||||||
27 | um eine einzige der ihr (der Natur) angehörenden Kräfte vermehrt | ||||||
28 | wird. | ||||||
01 wovon erst: das in Körper g.Z. 1. Fassung: das in jedem einzeln angetroffen wird, | |||||||
01-02 ein — nicht g.Z. | |||||||
02 bloßes g.Z. auffassen erst: zu Werke gehen | |||||||
04 vorher g.Z. | |||||||
05 selbst g.Z. wo und wie erst: wie und wo ? soll und und g.Z. Naturforschung δ also keinen bestimmten Abris und sichern Plan habe nach welchem sie verfahren solle1) | |||||||
06 auf — ausgeht g.Z. | |||||||
07 werden drey | |||||||
08 1.) δ die Metaph. M v.a. A d. i. — formale g.Z. am Rande. N. W. δ 2.) | |||||||
09 nach δ bloßen (g.Z. am Rande). materiale erst: physiologisch//propädevtische | |||||||
10 den g.Z. | |||||||
12 Physik δ begriffen | |||||||
17 Schlußklammer fehlt. | |||||||
19 mathematisch Fortsetzung |
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20 durch δ die ein δ besonderer | |||||||
24-28 und — vermehrt wird. 8 Zeilen darüber zwischen dem Text. | |||||||
27 Kräfte δ vermehr | |||||||
1) v.a. zu erfahren habe | |||||||
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