Kant: AA XXI, Zweites Convolut , Seite 194 |
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| 01 | Giebt es überhaupt mathematische Principien einer Philosophie | |||||||
| 02 | d. i. Erkenntnis aus Begriffen? — so wenig als philos. der Mathem. | |||||||
| 03 | Eine Erkenntnis überhaupt giebt es deren aber nur durch Begriffe | |||||||
| 04 | nicht deren Construction d. i. Darstellung in der Anschauung a priori | |||||||
| 05 | in Raum und Zeit. Die Mathematik ist kein canon für die Philosophie | |||||||
| 06 | aber als Organon kann sie das Erkentnis a priori befordern daher auch | |||||||
| 07 | der Mathematiker die Weisheit nicht befordert. | |||||||
| 08 | II. Convolut, IV. Bogen, 6. Seite. |
[Faksimile] | ||||||
| 09 | B |
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| 10 | Alle Naturkörper sind entweder unorganisch oder |
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| 11 | organisch: |
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| 12 | Organische Körper sind solche welche aus eigenen Kräften als | |||||||
| 13 | Maschinen wirken. Maschine aber ist ein Körper oder Zusammensetzung | |||||||
| 14 | von Körpern deren ein Theil den anderen innerhalb und dadurch auch | |||||||
| 15 | äußerlich zweckmäßig zu bewegen geeignet ist und wenn er als Naturkörper | |||||||
| 16 | die dazu dienliche Form besitzt ein organischer Körper | |||||||
| 17 | In jeder Maschine ist ein Theil um des anderen willen da | |||||||
| 18 | und die bewegende Kraft in sich selbst zurückkehrend indem sie eine | |||||||
| 19 | äußere Materie bewegt mithin ein nur durch irgend einen Verstand | |||||||
| 20 | (er mag nun ein Menschlicher oder ein übermenschlicher Verstand seyn) | |||||||
| 21 | mögliches Ganze. Weil nun Verstand etwas immaterielles ist und dessen | |||||||
| 22 | bewegende Kraft an sich kein Gegenstan äußerer Erfahrung seyn kann | |||||||
| 23 | so muß Eintheilung der Körper in organische und unorganische Körper | |||||||
| 24 | aus Begriffen a priori stattfinden ja sie kann nicht übergangen oder dazwischen | |||||||
| 25 | ein anderer Begriff von bewegenden in einem System verbundener | |||||||
| 26 | Kraften eingeschoben werden; obschon dergleichen Körper Sinne | |||||||
| 27 | und Vorstellungen haben oder nicht haben mogen (wo sie im letzteren | |||||||
| 28 | Falle leblos heissen oder allenfalls nur nach einer Analogie ihrer Kräfte | |||||||
| 29 | mit jenen diese Benennung erhalten würden); wobey noch weniger mathematische | |||||||
| 30 | Anfangsgründe der NW. stattfinden | |||||||
| 01 Fortsetzung darüber, andere (feinere) Schrift. Principien δ ein | ||||||||
| 02 so — Mathem. g.Z. Kein Fragezeichen und Gedankenstrich i.O. | ||||||||
| 05 canon erst: Organon | ||||||||
| 10 entweder δ or | ||||||||
| 12 welche δ als | ||||||||
| 15 er dazu als | ||||||||
| 20 (er — seyn) g.Z. am Rande. | ||||||||
| 21 und erst: so dessen δ Vermö | ||||||||
| 22 an sich g.Z. äußerer erst: der unmittelbaren | ||||||||
| 23 muß δ eine | ||||||||
| 25-26 in — verbundener g.Z. am Rande. R.: verbundenen | ||||||||
| 26 Kraften δ in e | ||||||||
| 27 und Vorstellungen g.Z. am Rande. | ||||||||
| 28 heissen δ würden und oder g.Z. | ||||||||
| 29 würden g.Z. | ||||||||
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