Kant: AA XX, Lose Blätter zu den ... , Seite 340

     
           
 

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Text (Kant):

 

 

 

 
  01 werden kann nicht was den Gegenständen welche von den Bedingungen      
  02 des Raumes und der Zeit abhängen an sich zukommt sondern wie sie      
  03 dem subject nothwendig erscheinen müssen.      
           
  04 4. Durch bloße Begriffe können wir keine synthetische Sätze a priori      
  05 hervorbringen. Denn setzet Raum und Zeit wären verworren vorgestellte      
  06 Beschaffenheiten der Dinge so würde die Warnehmung der Eigenschaften      
  07 derselben da sie synthetisch und doch a posteriori d.i. empirisch      
  08 von den Gegenständen durch Warnehmung abgenommen seyn nur      
  09 empirische Gültigkeit haben und die Nothwendigkeit würde ihnen abgehen.      
           
  10 5. Sind bloße Anschauungen reine oder empirische ohne Begriffe      
  11 a priori zur synthetischen Erkenntnis hinreichend? Nein ohne synthesis      
  12 a priori und den Begrif des Zusammengesetzten aus dem Mannigfaltigen      
  13 dieser Anschauung wäre kein Urtheil a priori möglich. Denn die Einheit      
  14 des Bewustseyns welche zu jedem Urtheil erforderlich ist und zwar des      
  15 Bewustseyns in einer synthesis a priori wird zu einem solchen Urtheil      
  16 erfordert und diese Begriffe sind die categorien welche allererst mit den      
  17 Anschauungen und nicht ohne sie folglich nicht als bloße Categorien      
  18 Erkentnis geben.      
           
  19 6. Wie weit können diese Sätze a priori gehen? Blos auf Gegenstände      
  20 in der Erscheinung also nur auf Gegenstände der Sinne und zwar      
  21 nur wie sie uns erscheinen      
           
  22 7. Wie ist es möglich daß ein Subject sich seiner Selbst als bloßer      
  23 Erscheinung und unmittelbar bewust werde und doch zugleich als Ding      
  24 an sich selbst? Jenes durch empirische dieses durch reine Apperception.      
           
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Von einer philosophirenden Geschichte der Philosophie.
     
           
  26 Alles historische Erkentnis ist empirisch und also Erkentnis der      
  27 Dinge wie sie sind; nicht daß sie nothwendig so seyn müssen. — Das      
  28 rationale stellt sie nach ihrer Nothwendigkeit vor. Eine historische Vorstellung      
  29 der Philosophie erzählt also wie man und in welcher Ordnung      
  30 bisher philosophirt hat. Aber das Philosophiren ist eine allmälige Entwickelung      
  31 der menschlichen Vernunft und diese kann nicht auf dem      
  32 empirischen Wege fortgegangen seyn oder auch angefangen haben und      
  33 zwar durch bloße Begriffe. Es muß ein Bedürfnis der Vernunft (ein      
  34 theoretisches oder practisches) gewesen seyn was sie genöthigt hat von      
  35 ihren Urtheilen über Dinge zu den Gründen bis zu den ersten hinaufzugehen      
           
    01 die Gegenstände      
    02 und Zeit      
    03 erscheinen müssen erkannt wird. (Ct.)      
    14 Bewustseyn      
    16 welche δ doch noch allererst? allerdings??      
    25 Loses Blatt F 3, erste Seite.      
    26 und δ: stellt die objecte vor      
           
           
     

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