Kant: AA XX, Erste Einleitung in die Kritik der ... , Seite 221

     
           
 

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Text (Kant):

 

 

 

 
  01 desselben in der Einbildungskraft mit der Darstellung eines Begrifs      
  02 des Verstandes (unbestimmt welches Begrifs) übereinkommt, so stimmen in      
  03 der bloßen Reflexion Verstand und Einbildungskraft wechselseitig zur Beförderung      
  04 ihres Geschäfts zusammen, und der Gegenstand wird als zweckmäßig      
  05 blos für die Urtheilskraft wahrgenommen, mithin die Zweckmäßigkeit      
  06 selbst blos als subjectiv betrachtet; wie denn auch dazu gar kein      
  07 bestimmter Begrif vom Objecte erfordert noch dadurch erzeugt wird, und      
  08 das Urtheil selbst kein Erkenntnisurtheil ist. — Ein solches Urtheil heißt      
  09 ein ästhetisches Reflexions-Urtheil.      
           
  10 Dagegen, wenn bereits empirische Begriffe und eben solche Gesetze,      
  11 gemäß dem Mechanism der Natur gegeben sind, und die Urtheilskraft      
  12 vergleicht einen solchen Verstandesbegrif mit der Vernunft und ihrem      
  13 Princip der Möglichkeit eines Systems, so ist, wenn diese Form an dem      
  14 Gegenstande angetroffen wird, die Zweckmäßigkeit objectiv beurtheilt,      
  15 und das Ding heißt ein Naturzweck, da vorher nur Dinge als unbestimmt//zweckmäßige      
  16 Naturformen beurtheilt wurden. Das Urtheil über      
  17 die objective Zweckmäßigkeit der Natur heißt teleologisch. Es ist ein      
  18 Erkenntnißurtheil, s aber doch nur der reflectirenden, nicht der bestimmenden      
  19 Urtheilskraft angehörig. Denn überhaupt ist die Technik der      
  20 Natur, sie mag nun blos formal oder real sein, nur ein Verhältniß der      
  21 Dinge zu unserer Urtheilskraft, in welcher allein die Idee einer Zweckmäßigkeit      
  22 der Natur anzutreffen seyn kann, und die, blos in Beziehung      
  23 auf jene, der Natur beygelegt wird.      
           
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VIII.

     
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Von der Ästhetik

     
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des Beurtheilungsvermögens.

     
           
  27 Der Ausdruck einer ästhetischen Vorstellungsart ist ganz unzweydeutig,      
  28 wenn darunter die Beziehung der Vorstellung auf einen Gegenstand,      
  29 als Erscheinung, zur Erkenntniß desselben verstanden wird; denn      
  30 alsdenn bedeutet der Ausdruck des ästhetischen, daß einer solchen Vorstellung      
  31 die Form der Sinnlichkeit (wie das Subject afficirt wird) nothwendig      
  32 anhänge und diese daher unvermeidlich auf das Object (aber      
  33 nur als Phänomen) übertragen werde. Daher konnte es eine transscendentale      
  34 Ästhetik, als zum Erkenntnißvermögen gehörige Wissenschaft      
           
    05 Komma vor: wahrgenommen      
    06 Komma vor: blos      
    07 noch — erzeugt g.Z. am Rande (Kant).      
    11 Kein Komma vor: und      
    15 nur g.Z.      
    15-16 unbestimmt// g.Z. am Rande (Kant).      
           
           
     

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