Kant: AA XX, Bemerkungen zu den Beobachtungen ... , Seite 092

     
           
 

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Text (Kant):

 

 

 

 
  01 er sich dem Zwange derselben beqvemen weil er nicht findet daß sie sich      
  02 immer nach seinen Wünschen beqvemen will. Was aber weit härter u.      
  03 unnatürlicher ist als dieses Joch der Nothwendigkeit das ist die Unterwürfigkeit      
  04 eines Menschen unter den Willen eines andern Menschen.      
  05 Es ist kein Unglück daß demjenigen der der Freyheit gewohnt wäre      
  06 das Gut der Freyheit genossen habe erschreklicher seyn könte als sich      
  07 einem Geschöpfe von seiner Art überliefert zu sehen das ihn zwingen      
  08 könte (sich seines eigenen Willens zu begeben) das zu thun was er will.      
  09 Es gehort auch eine sehr lange Gewonheit dazu den Schreklichen Gedanken      
  10 der Dienstbarkeit leidlicher zu machen denn jedermann muß      
  11 es in sich empfinden daß wenn es gleich viele Ungemächlichkeit giebt      
  12 die man nicht immer mit Gefahr des Lebens abzuwerfen Lust haben      
  13 möchte dennoch kein Bedenken statt finden würde in der Wahl zwischen      
  14 Sclaverey u. Tod die Gefahr des letztern vorzuziehen.      
           
  15 Die Ursache hievon ist auch sehr klar u. rechtmäßig. Alle andre      
  16 Übel der Natur sind doch gewissen gesetzen unterworfen die man kennen      
  17 lernet um nachher zu wählen wie fern man ihnen nachgeben oder sich      
  18 ihnen unterwerfen will. Die Hitze der brennenden sonne die rauhe      
  19 Winde die Wasserbewegungen verstatten dem Menschen immer noch etwas zu      
  20 ersinnen was ihn dawieder schütze oder ihn doch selbst in der E      
           
  21 Allein der Wille eines jeden Menschen ist die Wirkung seiner eignen      
  22 Triebe Neigungen und stimet nur mit seiner wahren oder eingebildeten      
  23 Wohlfahrt zusammen. Nichts kann aber wenn ich vorher frey war mir      
  24 einen greslicheren Prospekt von Gram u. Verzweiflung erofnen als daß      
           
    01 sich δ: oftmals in das Joch der Nothwendigkeit schicken und sich zu der Ordnung der Natur nach beugen und sich in ihre Gesetze nach ihren Gesetzen beqvemen wenn sie nach das letzte nach versehentlich nicht mitdurchstrichen; über oftmals δ (g.Z.): lieber (?) über: und sich — Ordnung δ (g.Z.): lernet allmahlig      
    02-03 u. unnatürlicher g.Z.      
    03 die δ Abhangigkeit      
    05 demjenigen v.a.? wäre g.Z., erst: ist      
    06 das — habe g.Z. als δ: sich unter sich g.Z.      
    07 der (mit Sch.). statt: das      
    08 will. δ: Es ist auch kein Zweifel daß      
    09 gehort g.Z. Erste Fassung: Es muß auch nothwendig eine sehr g.Z. dazu g.Z. δ: das scheusliche      
    09-10 den — Gedanken g.Z.      
    10 zu machen v.a. gemacht haben wenn      
    12 nicht g.Z.      
    13 dennoch δ: kein zweifel sey daß der erste Versuch seine Fre      
    14 Rest des Blattes, etwa 1/5, frei.      
    15 Durchschuß zu Seite 53. andre δ: Ubel der Natur folgen Gesetz      
    16 die v.a. Die      
    19 Wasserbewegung:      
    20 dawieder v.a. davor Bricht ab mit kurzem waagerechten Strich.      
    21 ist δ auf die Wirkung g.Z.      
    22 Neigungen δ: und wahren oder eingebildeten Wohlfahrt      
    23 vorhero      
           
           
     

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