Kant: AA XX, Bemerkungen zu den Beobachtungen ... , Seite 088 |
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01 | Die Frauenzimmer können unvergleichlich über ihre Minen gebieten, | ||||||
02 | haben mehr Accent, beredt | ||||||
03 | Der Mensch hat seine Neigungen u. vermöge seiner Willkühr | ||||||
04 | einen Wink der Natur seine Handlungen diesen zu folge zu richten. | ||||||
05 | Es kan nun nichts entsetzlicher seyn als daß die Handlung eines Menschen | ||||||
06 | unter dem Willen eines andern stehen soll. Daher kan kein Abscheu | ||||||
07 | natürlicher seyn als den ein Mensch gegen die Knechtschaft hat. Um | ||||||
08 | deswillen weinet u. erbittert sich ein Kind wenn es das thun soll was | ||||||
09 | andere wollen ohne daß man sich bemühet hat es ihm beliebt zu machen. | ||||||
10 | Und es wünschet nur bald ein Mann zu seyn u. nach seinem Willen zu | ||||||
11 | schalten. Welche neue Knechtschaft von Sachen muß sich erheben um | ||||||
12 | jenen einzuführen. | ||||||
13 | Das Frauenzimmer ist seinem Baue nach schon darauf eingerichtet | ||||||
14 | daß es gesucht werde daß es also anwerbungen zu reitzen wisse u. geschikt | ||||||
15 | sey zu gewähren oder auch zu weigern. Darum muste es wissen einzunehmen | ||||||
01 Die Frauenzimmer fehlt im Original. Andere Handschrift als die übrigen Reflexionen der Seite. | |||||||
02 Spatium 1 Zeile, Trennungsstrich. | |||||||
03 u. 13 Nicht eingerückt. | |||||||
03 Neigungen? Neigung? δ u. sie (u. vor: sie scheint nicht mit durchstrichen zu sein). | |||||||
04 seine v.a. die zu v.a.? (beidemal). | |||||||
05 Handlungen? | |||||||
11 neu muß sie | |||||||
12 (Kurzer) Trennungsstrich. | |||||||
14 geschikt erste Silbe v.a.? | |||||||
22-24 Hierzu bemerkt Kant am Rande: sie lachen leicht u. gerne u. es erhöhet ihre Reitze (schwarze Schrift). | |||||||
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