Kant: AA XX, Bemerkungen zu den Beobachtungen ... , Seite 073

     
           
 

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Text (Kant):

 

 

 

 
  01 Einigkeit ist möglich wo einer ohne den andern ein gantzes seyn kan      
  02 e.g. zwischen zwey Freunden u. wo keiner dem andern untergeordnet ist      
  03 Es kann auch einigkeit im Tausch oder contracten der Lebensart seyn.      
  04 Aber die Einheit kommt darauf an daß so wohl in Ansehung der Bedürfnisse      
  05 als der Annehmlichkeiten nur zwey zusammen natürlicher weise      
  06 ein gantzes ausmachen. Dieses ist bey Mann u. Frau. Doch die Einheit      
  07 ist hier in Gleichheit verbunden. Der Mann kann kein Vergnügen das      
  08 Lebens genießen ohne die Frau u. diese keine Bedürfnisse ohne den      
  09 Mann. Dieses macht auch die Verschiedenheit ihrer Charaktere. Der      
  10 Mann wird seiner Neigung nach blos die Bedürfnisse nach seinem Urtheil      
  11 u. das Vergnügen nach der Frau ihrem suchen auch diese zu Bedürfnissen      
  12 machen. Die Frau wird das Vergnügen nach ihrem Geschmak      
  13 suchen u. die Bedürfnisse dem Manne überlassen.      
           
  14 In Ländern wo die Gesellschaften mehrentheils aus männern bestehen      
  15 schätzt man das persohnliche Verdienst nach dem Verstande der      
  16 Redlichkeit u. dem nützlichen Eifer der Freundschaft oder auch des gemeinen      
  17 Nutzens. Wo sie immer mit Weibern untermengt seyn nach dem      
  18 Witze der Artigkeit dem Scherz den Zeitkürzungen medisance. Bey      
           
    05 zwey? zwyen? natürl:      
    11 Frauen? Frau??      
    13 den Mannern?      
    14 41. Seite, Durchschuß; erster Absatz nicht eingerückt. Braune Tinte.      
    16 dem v.a. der?      
           
           
     

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