Kant: AA XX, Bemerkungen zu den Beobachtungen ... , Seite 041 |
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01 | Bey der allgemeinen Uppigkeit klaget man über die göttliche Regirung | ||||||
02 | u. über die Regirung der Könige. Man bedenkt nicht daß was die | ||||||
03 | letztere anlangt eben dieselbe Ehrbegierde u. Unmaßigkeit welche die | ||||||
04 | Bürger beherrschet auf dem Throne keine andere Gestalt haben könne | ||||||
05 | als wie sie hat 2 daß solche Bürger nicht anders können regiret werden. | ||||||
06 | Der Unterthan will der Herr soll seine Neigungen der Eitelkeit überwinden | ||||||
07 | um das Wohl seiner Länder zu befördern u. besinnet sich nicht daß diese | ||||||
08 | Foderung an ihn in ansehung der niederen mit eben dem Rechte geschehe. | ||||||
09 | Seyd allererst selbst weise rechtschaffen u. mäßig diese Tugenden werden | ||||||
10 | bald zu Thronen aufsteigen u. den Fürsten auch gut machen. Sehet die | ||||||
11 | schwache Fürsten welche in solchen Zeiten gütigkeit u. Großmuth blicken | ||||||
12 | lassen können sie solche wohl anders ausüben als mit größerer Ungerechtigkeit | ||||||
13 | gegen andere weil diese in nichts anders die Grosmuth setzen | ||||||
14 | als in der Austheilung eines Raubes den man andern entwendet hat. | ||||||
15 | Die Freyheit die ein Fürst ertheilt so zu denken u. zu reden als ich jetzt | ||||||
16 | thue ist wohl so viel werth als viele Vergünstigungen zu einer größeren | ||||||
17 | Uppigkeit denn durch jene Freyheit kan alles dieses Übel noch verbessert | ||||||
18 | werden. | ||||||
19 | Die größeste Angelegenheit des Menschen ist zu wissen wie er | ||||||
20 | seine Stelle in der Schöpfung gehörig erfülle und recht verstehe was | ||||||
21 | man seyn muß um ein Mensch zu seyn. Wenn er aber über oder unter | ||||||
22 | sich Vergnügen kennen lernt die ihm zwar schmeicheln wozu er aber | ||||||
23 | nicht organisirt ist und welche dem Zuschnitt der Einrichtung wiederstreiten | ||||||
24 | welche die Natur ihm angemessen hat wenn er sittliche Eigenschaften | ||||||
25 | kennen lernt die da schimmern so wird er die schöne Ordnung | ||||||
26 | der Natur stöhren sich selbst u. andern nur das Verderben zu bereiten | ||||||
27 | denn er ist aus seinem Posten gewichen denn da er sich nicht gnügen | ||||||
28 | läßt das zu seyn wozu er bestimmt ist da er außer dem Kreise eines | ||||||
29 | Menschen herausrückt so ist er nichts u. die Lücke die er macht breitet | ||||||
30 | sein eigen Verderben auf die benachbarten Glieder aus | ||||||
01 allgem. | |||||||
02, 05 u. 07 nicht Sigel. | |||||||
03 eben? (v.a.?). | |||||||
06 Herr Sigel. | |||||||
10 zu Thronen? zum Throne? | |||||||
19 21. Druckseite, Durchschuß. Braune Schrift wie zuletzt. Das statt: Die Menschen abgekürzt. zu v.a.? | |||||||
22 Vergnügen δ: oder sittliche Eigenschaften kennen lernt die aber sein schmeichlen δ: welche aber | |||||||
23 ist δ so Zuschnitt im Text eingeklammert. Ist dem Zuschnitt einzuklammern? | |||||||
25 er δ sch | |||||||
27 denn δ: er weis kan sich nicht begnügen mit der Edlen | |||||||
30 Durch kurzen Strich vom Folgenden abgetrennt. | |||||||
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