Kant: AA XVIII, Metaphysik Zweiter Theil , Seite 642

     
           
 

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  01 Nothwendigkeit das Wesen in Ansehung seiner Beschaffenheit (der realitat      
  02 nach) nicht durchgangig bestimmt, welches doch im Begriffe der realitaet      
  03 hat geschehen sollen.      
           
  04 (g Der Begrif eines nothwenidgen (g Modalitaet ) Wesens ist gegen      
  05 alle mögliche sich nur nicht selbst Wiedersprechende Bestimmung völlig      
  06 indifferent. )      
           
  07 Ein nothwendiges Wesen muß alle realitaet haben; denn hätte es      
  08 in seinem Begrif nicht alle Realitaet, so würde es durch seinen Begrif      
  09 nicht durchgangig bestimmt seyn, mithin kein nothwendig so, wie es ist,      
  10 beschaffenes Wesen seyn.      
           
  11 Weil wir nun keinen Begrif auffinden können, aus welchem die Nothwendigkeit      
  12 seines Objects erkannt werden könnte, so wird die omnitudo      
  13 realitatis nur die conditio sine qua non des Begrifs eines Nothwendigen      
  14 Wesens seyn, ohne welche zwar ein Ding nicht seyn seyn kan, durch die es      
  15 aber das nicht alles wird, was es ist, d. i. durch welche wir sein Daseyn      
  16 nicht erkennen können, ob wir gleich alles, was es ist, dadurch denken.      
           
  17 S. II, links von Motherbys Mittheilung, quer zu ihr:      
  18 Das reale wird dem negativen                           
  19     auch —    —    — idealen                                                                           
  20     —    —    —    —    — formalen entgegengesetzt.      
           
  21 Dies blos formale Idealitaet der Gegenstande der Sinne ist in der      
  22 transscendentalen Asthetik bewiesen.      
           
  23 Die materiale Idealität der Gegenstande äußerer Sinne, daß nämlich      
  24 ihnen correspondirend gar kein äußerer Gegenstand existire, wird dadurch      
     

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