Kant: AA XIV, Physische Geographie. , Seite 587

     
           
 

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  01 S. IV:      
           
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Bestätigung der vorhergehenden Schlüsse.
     
           
  03 Vor der gegenwärtigen Gestalt der Erde muß nothwendig ein Die gegenwertige      
  04 Erdgestalt ist nicht die ursprüngliche, sondern ohne Zweifel durch      
  05 die Umkehrung einer älteren Erdfläche entstanden, die mit Land‐ und See‐      
  06 geschopfen produkten bedekt war, aber von gantz anderm Bauwerke gewesen      
  07 seyn muß, als darin das (g jenige ) ist, wodurch sie sich itzo kennbar macht.      
  08 Kein (g eintziger ) Fluß, kein eintziger Berg (g der gegenwartigen Welt ) (die      
  09 höchsten Ganggebirge vielleicht ausgenommen) kann in der auf der alten      
  10 Erde angetroffen gewesen seyn, ob sie gleich Meerg (g auch ) mit Thieren      
  11 und Pflanzen angefüllet und vielleicht vermuthlich auch schon damals von      
  12 Menschen bewohnt war. Den da in den die Flotzgebirge, welche auf den      
  13 hochsten Landesrücken an die Ganggebirge anstossen, bis in die größesten      
  14 Tiefen aus einem Stoffe bestehen, welcher die abwechselnd Land und      
  15 Seegeschopfe einer älteren Erdfläche eingewikelt übergossen und eingewikelt      
  16 hat, Da die dicke Schichten, daraus das Land besteht, die Überbleibsel      
  17 eines vormaligen Land und Seebodens verdekt enthalten: wie      
  18 wolten da da die in den niedrigen Gegenden befindliche Rinnsale unbetrachtlichen      
  19 Laufrinnen der Strohme der allgemein verwüstenden Gewalt      
  20 des flüssigen Erdschlamms entronnen seyn, welcher, indem er allerwerts das      
     

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