Kant: AA XIV, Physik und Chemie. , Seite 473

     
           
 

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  01 Stoß condensabel ist, wiederspricht. Nehmen wir nun den kleinen Korper m,      
  02 Illustration der These dieses Satzes der in der Richtung mM den größeren an einem Faden hängenden      
  03 M aufwerts stößt, so kan er (g auf ) diesen durch den Sto nicht      
  04 wirken, ohne ihn zusammen zu drücken (und selbst zusammen gedrückt      
  05 zu werden). Nun ist die Zusammendrückung eine Vertreibung      
  06 der Theile eines Theils der Materie (von beyden) aus dem      
  07 Raume, den sie vorher einnahmen und bedarf einer Zeit, so klein      
  08 diese auch seyn mag, folglich ist es in der That kein Stoß, sondern eine      
  09 Reihe unendlich vieler Drükungen diese Zeit hindurch. Wenn nun die      
  10 Drükung des Korpers m durch sein Gewicht (g jeden Augenblick ) größer      
  11 ist, als das Moment der Bewegung durch jene Drückungen (die den Stoß      
  12 ausmachen) in jedem Augenblicke (welches bey einem sehr großen Unterschiede      
  13 der Massen die Härte mag so groß seyn als sie wolle unausbleiblich      
  14 ist), so werden sie diese continuirlich durch das (g größere ) Gewicht des      
  15 Körpers M aufgehoben und dieser wird keines weges zum Steigen gebracht.      
  16 Ganz anders wird es ausfallen, wenn beyde Korper (wie man es in der      
  17 Collisions Maschine so einzurichten pflegt) an Fäden hängen, so, daß m,      
  18 Illustration der These dieses Satzes bis s gehoben, mit der durch den Fall im Bogen sm erworbenen      
  19 Geschwindigkeit c den Korper M stößt. Denn da werden      
  20 beyde, ob sie gleich weiche Massen wären, nach dem      
  21 Stoße (der auch hier nur eine Summe von Drückungen eine      
  22 Zeit hindurch ist) sich mit der Geschwindigkeit mc/m+M bewegen, welches      
  23 unmöglich anders seyn kan, weil ohne das sonst eine Bewegung ohne      
     

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