Kant: AA XIV, Mathematik , Seite 042

     
           
 

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  01 zunimmt. (Da nicht der Bogen zwischen den Schenkeln des Winkels,      
  02 sondern der Sinus des Bogens die Entfernung eines Puncts der einen      
  03 Linie von der anderen mißt und die Lage dieser Linien aus (g dem Verhaltnis )      
  04 der Zunahme (g oder Abnahme ) der Entfernung aller gleichweit      
  05 von einander abstehenden Puncte der einen Linie von der Anderen gemessen      
  06 werden muß, so müßte gezeigt werden, wie dieses Verhaltnis dem      
  07 Verhältnis der Bogen, die mit gleichen Radiis beschrieben wären, gleich      
  08 sey; denn sonst kan man nicht klar genug einsehen, warum wie der Bogen      
  09 das Maas der Lage beyder Linien gegen einander, d. i. der Größe      
  10 der Abn der wachsenden Entfernungen beyder Linien, wenn sie fortgezogen      
  11 werden, seyn könne, sondern nur das Maas dieser der Erzeugung      
  12 dieser Lage anzeigen.)      
           
  13 S. II:      
  14 2. Lehrsatz. Die Linie, welche die auf eine zweyer Parallellinien      
  15 Perpendicular steht, steht auch (g wenn sie fortgezogen wird ) auf der      
  16 andern Perpendicular. Denn nach dem 1sten Grundsatz ist die Entfernung      
  17 eines Punctes von einer Linie die      
           
    (g      
  18 Wenn eine Linie die zwey Linien perpendicular schneidet, so      
  19 sind diese parallel.*      
           
  20 Aus dem satze folgt: daß, wenn sie beyde perpendicular      
  21 schneidet, auch die Wechselwinkel gleich seyn müßen.      
    )      
           
     

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