Kant: AA XII, Briefwechsel 1800 , Seite 306 |
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01 | (denn dieß sind Sie so gut als mein Vater, dem ich aber danke | ||||||
02 | daß er mich für Ihre Erziehung reif werden ließ) innig liebt und | ||||||
03 | achtet | ||||||
04 | Ihr | ||||||
05 | ergebenster | ||||||
06 | Erhard. | ||||||
860a. | |||||||
08 | Von Samuel Thomas Soemmerring. | ||||||
09 | 3. Mai 1800. | ||||||
10 | Erwähnt 871. | ||||||
861. | |||||||
12 | Von Maria Kant, geb. Havemann. | ||||||
13 | 16. Mai 1800. | ||||||
14 | Wohlgeborner Herr, | ||||||
15 | Insonders Hochzuehrender Herr Professor, | ||||||
16 | Verehrungswerther Herr Bruder! | ||||||
17 | Ich hielt es für meine Pflicht, Ew: Wohlgebornen schon vor vielen | ||||||
18 | Wochen den erfolgten tödtlichen Hintrit meines innig geliebten Gatten, | ||||||
19 | Iohann Heinrich Kant, Weyland Predigers zu Alt- und Neurahden | ||||||
20 | in Kurland, den am 22. Februar. dieses Iahres der Tod mir und | ||||||
21 | meinen unversorgten Kindern, zu unser aller namenlosen Schmerz, entriß, | ||||||
22 | geziemend anzuzeigen -. Zugleich war ich auch so dreist, im | ||||||
23 | Vertrauen auf die dem Wohlseeligen von Ew: Wohlgebornen geschenkte | ||||||
24 | brüderliche Gewogenheit, mich und meine armen Kinder, bey unsrer | ||||||
25 | so zerrütteten und traurigen oeconomischen Lage, Deroselben menschenfreundlichen | ||||||
26 | Herzen zu empfehlen. Allein bis jetzt habe ich vergebens | ||||||
27 | auf eine geneigte günstige Antwort von Denenselben gewartet, und die | ||||||
28 | Zukunft verdunkelt sich je mehr und mehr unsern thränenvollen Blicken -. | ||||||
29 | Daher wage ich's noch einmal, Ew: Wohlgebornen Mitleidsgefühl gegen | ||||||
30 | die verlassene Familie Ihres seeligen Bruders, der Dieselben so wie | ||||||
31 | wir alle innig verehrte, in Ansprache zu nehmen -. Mein letzter | ||||||
32 | Brief hat Ew: Wohlgebornen eine getreue Darstellung unsrer Lage gegeben, | ||||||
33 | die bey aller Oeconomie und Frugalität unsrer Lebensart, da | ||||||
34 | besonders in den letzten Iahren die Einkünfte meines seeligen Mannes | ||||||
35 | sehr geringe und die Ausgaben bey unsrer starken Haushaltung groß | ||||||
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