Kant: AA XII, Briefwechsel 1797 , Seite 226 |
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01 | zu drücken! Warum bin ich nicht ein großer Geburtshelfer, Staarstecher | ||||||
02 | oder Krebsheiler, der einmal über Königsberg zu einem vornehmen | ||||||
03 | Russen gerufen wird? - Ach ich habe leider nichts in der | ||||||
04 | Welt gelernt! Die wenige Geschicklichkeit die ich besitze ist auf jedem | ||||||
05 | Dorfe in Kamschatka zehnfach zu haben, und darum muß ich in dem | ||||||
06 | Berlin versauern und auf das Glück, Sie, ehe einer von uns die Erde | ||||||
07 | verläßt, noch zu sehen, auf immer resigniren! | ||||||
08 | Um so stärkender ist mir dafür jede kleine Nachricht von Ihnen | ||||||
09 | aus dem Munde eines Reisenden, jeder Gruß den ich aus dem Briefe | ||||||
10 | eines Freundes von Ihnen erhalte. Laben Sie mich doch öfter mit | ||||||
11 | diesen Erquikungen und erhalten mir noch lange Ihre Gesundheit und | ||||||
12 | Freundschaft. | ||||||
13 | Ihr ergebenster | ||||||
14 | Berlin den 25ten Decemb. | Marcus Herz | |||||
15 | 1797. | ||||||
792. | |||||||
17 | Von Iohann Friedrich Reichardt. | ||||||
18 | Berlin den 27 ten December 1797. | ||||||
19 | Mein theurer Freund, der Geheimerath Meckel aus Halle wird | ||||||
20 | auf seiner Reise nach Petersburg das Glück haben Sie, mein verehrungswürdigster | ||||||
21 | Freund und Lehrer zu begrüssen. Hielte mich hier | ||||||
22 | nicht eben ein Ruf meines Königs, der mich von nun an wieder, neben | ||||||
23 | meinem Civilgeschäft in Halle, das mit meiner sehr angenehmen Wohnung | ||||||
24 | in Giebichenstein vereinigt ist und bleibt den Winter über hier | ||||||
25 | auch auf die erwünschteste und vorteilhafteste Weise für meine Kunst | ||||||
26 | beschäftigen will, so würde ich diese freundliche Gelegenheit gewis benuzt | ||||||
27 | haben Ihnen noch einmal meine herzliche Verehrung persöhnlich | ||||||
28 | zu bezeigen. | ||||||
29 | Erlauben Sie mir sie nun wenigstens dazu zu benuzen Ihnen die | ||||||
30 | beiden herausgekomnen Stücke des Lyceums der schönen Künste zu | ||||||
31 | übersenden. Diese beiden Stücke machen Einen Band. Die Saumseligkeit | ||||||
32 | des Buchbinders hält mich ab Ihnen ein gutgebundnes Exemplar | ||||||
33 | davon zuzustellen. | ||||||
34 | Erhalten Sie, Ihren Freunden und der denkenden Welt, bei dieser | ||||||
35 | wiedrigen Witterung Ihre Gesundheit doch ja mit verdoppelter Sorgfalt, | ||||||
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