Kant: AA XII, Briefwechsel 1797 , Seite 160

     
           
 

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  01 daß wir sie noch einmal besuchen wollten, aber die unruhigen      
  02 und theueren Zeiten hindern uns bis jetzt. Ihr dienstfertigster Freund.      
           
  03 Reuss. Prof.      
           
  04 N. S. Dank für die Rechtslehre, und Tugendlehre, die erstere      
  05 war mir sehr willkommen zu meiner Arbeit, die 2te erwarte ich (nach      
  06 ihrem schreiben an Stang) von der Ostermesse; nun können unsere      
  07 Lehrer des Naturrechts, u. der Moraltheologie, die sich immer noch      
  08 in etwas spreizten, bey ihren Zuhörern, die alle Kantisch gesinnt      
  09 sind, nicht mehr bestehen.      
           
           
    749.      
  11 Von Ludwig Heinrich Iakob.      
           
  12 Halle den 10 Mai 1797      
           
  13 Ich sende Ihnen hierbey, mein würdiger Mann, ein Buch, das      
  14 für das große Publikum bestimmt ist, und das, wie Sie aus der      
  15 Subscribentenliste ersehen werden seinen Zweck sehr gut erreicht hat.      
  16 Meine Absicht war vorzüglich, einen Versuch zu machen, ob sich nicht      
  17 durch einen populären Vortrag Ihre Religionstheorie so vortragen      
  18 liesse, daß selbst der gemeine aber gesunde Verstande von der Wahrheit      
  19 desselben urtheilen könnte, wodurch denn den Verleumdungen auf die      
  20 kräftigste Art entgegen gearbeitet werden würde, welche man im großen      
  21 Publico davon zu verbreiten sich Mühe gegeben hat. Um dem Buche      
  22 desto sicherern Eingang zu verschaffen, schien es mir nöthig, alle Betrachtungen      
  23 über das Positive wegzulassen, und allein die reine Vernunftreligion      
  24 darzustellen. Um aber nichts ins trockene zu stellen, habe      
  25 ich den teleologischen Theil sehr weitläuftig ausgeführt, es versteht      
  26 sich, nicht als Beweis, sondern als Rührungs[=] u. Belebungsmittel      
  27 für den anderswodurch begründeten Religionsglauben. Denjenigen,      
  28 welche die kritische Philosophie in den übeln Ruf zu bringen suchten,      
  29 daß sie die schönen u. rührenden Betrachtungen der Natur aus der      
  30 Religion entfernen wolle, ist nun der Mund gestopft. Über die verkehrte      
  31 Art, wie man der Iugend die kritische Religionstheorie beyzubringen      
  32 suchte u. dabey seinen Zweck, wie natürlich war, verfehlte, habe      
  33 ich mich in der Vorrede erklärt. - Es würde mich sehr freuen, wenn      
  34 Sie in leeren Stunden einen Blick in die Ausführung meines Plans      
           
     

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