Kant: AA XII, Briefwechsel 1796 , Seite 143

     
           
 

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Text (Kant):

 

 

 

 
  01 Empfehlung meiner zu jener Stelle mit der öffentlichen Aufrichtigkeit      
  02 vollkommen bestehen könne. Es war möglich, daß Sie dieses Mittel      
  03 unzweckmäßig fanden, wie es solches, da Sie nicht in besondren freundschaftl.      
  04 Vernehmen mit ihnen stehen, wirklich ist; aber es ist mir nicht      
  05 eingefallen, daß es auch nur einen Unmoralischen Schein haben könnte.      
  06 Es ist mir äusserst daran gelegen, daß Sie diesen in meinem Anmuthen      
  07 nicht finden, u. ich glaube deshalb, daß Sie meine lange u. schnelle      
  08 Apologie entschuldigen werden. Ich habe mir in dieser Sache keinen      
  09 Schritt erlaubt, den ich nicht hätte öffentlich vor jedermann thun können.      
  10 Ich bin im übrigen gerührt von der freundschaftlichen u. ausserst gütigen      
  11 Gesinnung welche Ihr Brief gegen mich spricht, die ich kaum verdienen      
  12 würde, wenn ich wirklich mich hätte entschliessen können, Sie      
  13 in eine heimliche Kabale ziehen zu wollen. Ich werde gewiß dieses      
  14 väterliche Vertrauen immer mehr zuverdienen suchen.      
           
  15 Man hat übrigens Hn. Schulzen in Helmstädt den Antrag wirklich      
  16 gemacht, der aber, da ihm sein Herzog den Hofrathstitel u. Gehalt      
  17 beygelegt hat, die Stelle ausgeschlagen hat. Es wird am besten seyn,      
  18 daß ich nun diese Sache, so wie bisher, ganz allein gehen lasse.      
           
  19 Die Annalen dauern nun fort, u. ich werde mich bemühen, die      
  20 von Ihnen vorgeschlagenen Verbesserungen anzubringen, so weit es      
  21 geht. Ich habe vor kurzen einen Brief von Hn. Nitzsch aus London      
  22 erhalten, wobey er mir eine von ihm verfertigte englische Schrift überschickt      
  23 u. die Bemühungen erzählt, welche er angewandt hat, die Engländer      
  24 mit den Grundsätzen Ihrer Philosophie bekannt zu machen. Der erste      
  25 Theil scheint mir auch wirklich sehr gut u. zweckmäßig geschrieben zu      
  26 seyn. Doch Sie werden höchst wahrscheinlich die Schrift schon lange      
  27 in Händen haben.      
           
  28 Ich empfehle mich Ihrem ferneren gütigen Wohlwollen u. bin      
  29 mit der größten Verehrung der      
           
  30   Ihrige      
  31   LHIakob      
           
           
    735.      
  33 Von Iohann Benjamin Erhard.      
           
  34 Nürnberg d. 16. Ien. 797.      
           
  35 P. P.      
           
  36 Hoffentlich werden Sie mein letztes Schreiben daß in einen Brief      
  37 von Hofrath Arndt an den selig. Hippel eingeschlossen war, erhalten      
           
     

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