Kant: AA XII, Briefwechsel 1795 , Seite 041 |
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Text (Kant):
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678. | |||||||
02 | An Ehregott Andreas Christoph Wasianski. | ||||||
03 | 15. Sept. 1795. | ||||||
04 | Ew: Hochwohlehrwürden | ||||||
05 | haben die Gefälligkeit gehabt zu erlauben, | ||||||
06 | daß ich den HEn. Geh. Rath v Hippel, nebst einem und anderem | ||||||
07 | Freunde, eines Tages zu Ihnen führen dürfte, um Ihr schönes Instrument | ||||||
08 | anzuhören. Morgen (Mittwochs) wäre, nach dem Wunsche | ||||||
09 | des Hrn. v. Hippel, der gelegenste Tag, etwa um 4 Uhr Nachmittag | ||||||
10 | Ihnen diesen Besuch abzustatten; worüber ich mir gütige Antwort erbitte | ||||||
11 | und mit vollkommener Hochachtung jederzeit bin | ||||||
12 | Ew: Hochwohlehrwürden | ||||||
13 | ganz ergebenster Diener | ||||||
14 | I Kant | ||||||
15 | den 15ten Sept, 1795 | ||||||
679. | |||||||
17 | An Samuel Thomas Soemmerring. | ||||||
18 | 17. Sept. 1795. | ||||||
19 | Da Herr Nicolovius mich fragt, ob ich etwas als Einschluß zu | ||||||
20 | seinem Briefe an Sie, theuerster Freund, mitzugeben habe; so mag | ||||||
21 | es folgender Einfall seyn. | ||||||
22 | In der Aufgabe vom gemeinen Sinnenwerkzeug ists darum hauptsächlich | ||||||
23 | zu thun, Einheit des Aggregats in das unendlich Mannigfaltige | ||||||
24 | aller sinnlichen Vorstellungen des Gemüths zu bringen, oder | ||||||
25 | vielmehr jene durch die Gehirnstructur begreiflich zu machen, welches | ||||||
26 | nur dadurch geschehen kann, daß ein Mittel da ist, selbst heterogene, | ||||||
27 | aber der Zeit nach aneinander gereihte Eindrücke zu asociiren, z. B. | ||||||
28 | die Gesichtsvorstellung von einem Garten, mit der Gehörvorstellung | ||||||
29 | von einer Musik in demselben, dem Geschmack einer da genossenen | ||||||
30 | Mahlzeit u.s.w., welche sich verwirren würden, wenn die Nervenbündel | ||||||
31 | sich durch wechselseitige Berührung einander afficirten. So | ||||||
32 | aber kann das Wasser der Gehirnhöhlen den Einfluß des einen Nerven | ||||||
33 | auf den andern zu vermitteln und, durch Rückwirkung des letzeren, | ||||||
34 | die Vorstellung, die diesem correspondirt, in ein Bewußtseyn zu verknüpfen | ||||||
35 | dienen, ohne daß sich diese Eindrücke vermischen, so wenig wie | ||||||
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