Kant: AA X, Briefwechsel 1776 , Seite 197 |
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01 | eine Kranckheit des Herrn Herzogs von Weimar - deßen Protegés | ||||||
02 | jetzt beide sind - hat es verhindert. | ||||||
03 | Herr Moderbey ist wie ich gehört bereits von Koenigsberg abgereißt; | ||||||
04 | allein noch ist Er nicht hier angekommen. Ich vermuthe Er | ||||||
05 | reißt mit der Post, und dann hätte Er meiner Rechnung nach schon | ||||||
06 | vor einigen Postagen hier seyn können. ich bin ihm daher schon einige | ||||||
07 | mal entgegen geritten, um ihm einzuholen; allein vergebens! Vielleicht | ||||||
08 | kommt er morgen, dann ist wieder Postag. Von HE. Krieges | ||||||
09 | Rath Farenheit habe ich auch noch nichts gesehen. Ist Er noch bei | ||||||
10 | seinen Vorsatz geblieben hierher zu kommen? Basedov erwartet ihn | ||||||
11 | sehr sehnlich; Er wünscht einige Nachricht wegen den 5 jungen Leuten | ||||||
12 | zu haben, die der Herr Commercien Rath ins Philanthropium schicken | ||||||
13 | will. Die Zeit scheint ihm zu lang, von der Ankündigung des Projects | ||||||
14 | bis zur Gewißheit. Im Fall dieses nicht durchgehen solte, wenn | ||||||
15 | man dann doch nur den HE. Com: Rath F: dahin disponiren könte: | ||||||
16 | daß Er dem Philanthropinum ein Geschenk von einige tausend Thaler | ||||||
17 | machte. Vielleicht thut Er es, wenn ihm das 2te Stück vom Archiv | ||||||
18 | hübsch fein angepriesen wird. | ||||||
19 | Ich freue mich recht sehr auf die Ankunft des Herrn Moderbey. | ||||||
20 | und noch mehr werd ich mich freuen, wenn ich von ihm hören werde, | ||||||
21 | daß Sie, werthester Herr Profeßor! sich vollkommen wohl befinden, wie ich | ||||||
22 | es innigst wünsche. Was machen die andern Herren unserer TischGesellschaft? | ||||||
23 | Sie sind doch auch sämtlich wohl? Dies wünsche ich recht | ||||||
24 | sehr! Empfehlen Sie mich gütigst alle denen Herren, die mir die | ||||||
25 | Ehre erzeugen sich meiner geneigt zu erinnern. | ||||||
26 | Recht gut daß meine philanthropinischen Nachrichten zu Ende | ||||||
27 | sind! ich sehe eben daß ich in Gedanken schon den zweiten Bogen | ||||||
28 | genommen habe; und das mögte doch etwas zu lang seyn. Verzeihen | ||||||
29 | Sie nur, daß ich schon so weitläuftig gewesen bin. Ich empfehle | ||||||
30 | übrigens Ihrem geneigten Andencken, und habe die Ehre mit der | ||||||
31 | vollkommensten Hochachtung zu seyn | ||||||
32 | Ew: Wohlgebohren | ||||||
33 | Deßau den 7ten July | ganz ergebenster Diener | |||||
34 | 1776. | Rode. | |||||
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