Kant: AA VIII, Ausgleichung eines auf ... , Seite 410 |
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01 | Also kommt es nur darauf an: auszumachen, auf wem die Schuld | ||||||
02 | dieses Mißverstandes hafte. - Wäre das Thema rein mathematisch, so | ||||||
03 | würde sie K. tragen müssen; denn der Satz drückt die genannte Eigenschaft | ||||||
04 | der Zahlen (ohne an eine Reihe derselben zu denken) allgemein | ||||||
05 | aus. Allein hier soll es ja nur zum Beispiel des Unfugs dienen, welchen | ||||||
06 | die pythagorische Mystik der Zahlen mit der Mathematik treibt, wenn | ||||||
07 | man über deren Sätze philosophiren will; und da konnte wohl vorausgesetzt | ||||||
08 | werden, man werde jenen Gegensatz in der Bedeutung nehmen, in | ||||||
09 | welcher ein Mystiker etwas Sonderbares und Ästhetisch=Merkwürdiges | ||||||
10 | unter den Zahleneigenschaften zu finden glauben konnte: dergleichen eine auf | ||||||
11 | drei einander zunächst verwandte Zahlen in der unendlichen Reihe derselben | ||||||
12 | eingeschränkte Verbindung ist; wenn gleich die Mathematik hierin | ||||||
13 | nichts zu bewundern antrifft. | ||||||
14 | Daß also Hr. Reimarus mit dem Beweise eines Satzes, den, soviel | ||||||
15 | ich weiß, noch niemand bezweifelt hat, unnöthigerweise bemüht worden, | ||||||
16 | wird er mir hoffentlich nicht zur Schuld anrechnen. | ||||||
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