Kant: AA VIII, Über den Gemeinspruch Das ... , Seite 280

     
           
 

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Text (Kant):

 

 

 

 
  01 Einschränkung des Willens auf die Bedingung einer allgemeinen, durch      
  02 eine angenommene Maxime möglichen Gesetzgebung, der Gegenstand desselben      
  03 oder der Zweck mag sein, welcher er wolle (mithin auch die Glückseligkeit);      
  04 von welchem aber und auch von jedem Zweck, den man haben      
  05 mag, hiebei ganz abstrahirt wird. Bei der Frage vom Princip der      
  06 Moral kann also die Lehre vom höchsten Gut, als letzten Zweck eines      
  07 durch sie bestimmten und ihren Gesetzen angemessenen Willens, (als episodisch)      
  08 ganz übergangen und beiseite gesetzt werden; wie sich auch in der      
  09 Folge zeigt, daß, wo es auf den eigentlichen Streitpunkt ankommt, darauf      
  10 gar nicht, sondern bloß auf die allgemeine Moral Rücksicht genommen wird.      
           
  11 b. Hr. Garve bringt diese Sätze unter folgende Ausdrücke: "daß der      
  12 Tugendhafte jenen Gesichtspunkt (der eigenen Glückseligkeit) nie aus den      
  13 Augen verlieren könne, noch dürfe, - weil er sonst den Übergang in die      
  14 unsichtbare Welt, den zur Überzeugung vom Dasein Gottes und von der      
  15 Unsterblichkeit, gänzlich verlöre; die doch nach dieser Theorie durchaus      
           
     

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