Kant: AA V, Kritik der Urtheilskraft ... , Seite 221 |
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Text (Kant):
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01 | § 11. |
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02 | Das Geschmacksurtheil hat nichts als die Form der Zweckmäßigkeit |
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03 | eines Gegenstandes (oder der Vorstellungsart |
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04 | desselben) zum Grunde. |
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05 | Aller Zweck, wenn er als Grund des Wohlgefallens angesehen wird, | ||||||
06 | führt immer ein Interesse, als Bestimmungsgrund des Urtheils über den | ||||||
07 | Gegenstand der Lust, bei sich. Also kann dem Geschmacksurtheil kein subjectiver | ||||||
08 | Zweck zum Grunde liegen. Aber auch keine Vorstellung eines objectiven | ||||||
09 | Zwecks, d. i. der Möglichkeit des Gegenstandes selbst nach Principien | ||||||
10 | der Zweckverbindung, mithin kein Begriff des Guten kann das Geschmacksurtheil | ||||||
11 | bestimmen: weil es ein ästhetisches und kein Erkenntnißurtheil | ||||||
12 | ist, welches also keinen Begriff von der Beschaffenheit und innern | ||||||
13 | oder äußern Möglichkeit des Gegenstandes durch diese oder jene Ursache, | ||||||
14 | sondern bloß das Verhältniß der Vorstellungskräfte zu einander, sofern sie | ||||||
15 | durch eine Vorstellung bestimmt werden, betrifft. | ||||||
16 | Nun ist dieses Verhältniß in der Bestimmung eines Gegenstandes, | ||||||
17 | als eines schönen, mit dem Gefühle einer Lust verbunden, die durch das | ||||||
18 | Geschmacksurtheil zugleich als für jedermann gültig erklärt wird; folglich | ||||||
19 | kann eben so wenig eine die Vorstellung begleitende Annehmlichkeit als | ||||||
20 | die Vorstellung von der Vollkommenheit des Gegenstandes und der Begriff | ||||||
21 | des Guten den Bestimmungsgrund enthalten. Also kann nichts anders | ||||||
22 | als die subjective Zweckmäßigkeit in der Vorstellung eines Gegenstandes | ||||||
23 | ohne allen (weder objectiven noch subjectiven) Zweck, folglich die bloße | ||||||
24 | Form der Zweckmäßigkeit in der Vorstellung, wodurch uns ein Gegenstand | ||||||
25 | gegeben wird, sofern wir uns ihrer bewußt sind, das Wohlgefallen, | ||||||
26 | welches wir ohne Begriff als allgemein mittheilbar beurtheilen, mithin | ||||||
27 | den Bestimmungsgrund des Geschmacksurtheils ausmachen. | ||||||
28 | § 12. |
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29 | Das Geschmacksurtheil beruht auf Gründen a priori. |
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30 | Die Verknüpfung des Gefühls einer Lust oder Unlust als einer Wirkung | ||||||
31 | mit irgend einer Vorstellung (Empfindung oder Begriff) als ihrer | ||||||
32 | Ursache a priori auszumachen, ist schlechterdings unmöglich; denn das wäre | ||||||
33 | ein Causalverhältniß, welches (unter Gegenständen der Erfahrung) nur | ||||||
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