Kant: AA IV, Kritik der reinen Vernunft ... , Seite 047 |
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Text (Kant):
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01 | Der |
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02 | Transscendentalen Elementarlehre |
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03 | Zweiter Theil. |
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04 | Die transscendentale Logik. |
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05 | Einleitung. |
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06 | Idee einer transscendentalen Logik. |
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07 | I |
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08 | Von der Logik überhaupt. |
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09 | Unsre Erkenntniß entspringt aus zwei Grundquellen des Gemüths, | ||||||
10 | deren die erste ist, die Vorstellungen zu empfangen (die Receptivität der | ||||||
11 | Eindrücke), die zweite das Vermögen, durch diese Vorstellungen einen | ||||||
12 | Gegenstand zu erkennen (Spontaneität der Begriffe); durch die erstere | ||||||
13 | wird uns ein Gegenstand gegeben, durch die zweite wird dieser im Verhältniß | ||||||
14 | auf jene Vorstellung (als bloße Bestimmung des Gemüths) gedacht. | ||||||
15 | Anschauung und Begriffe machen also die Elemente aller unsrer | ||||||
16 | Erkenntniß aus, so daß weder Begriffe ohne ihnen auf einige Art correspondirende | ||||||
17 | Anschauung, noch Anschauung ohne Begriffe ein Erkenntniß | ||||||
18 | abgeben kann. Beide sind entweder rein, oder empirisch. Empirisch, | ||||||
19 | wenn Empfindung (die die wirkliche Gegenwart des Gegenstandes voraussetzt) | ||||||
20 | darin enthalten ist: rein aber, wenn der Vorstellung keine Empfindung | ||||||
21 | beigemischt ist. Man kann die letztere die Materie der sinnlichen | ||||||
22 | Erkenntniß nennen. Daher enthält reine Anschauung lediglich die Form, | ||||||
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