Kant: AA III, Kritik der reinen Vernunft ... , Seite 049 |
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01 | Der |
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02 | Transscendentalen Elementarlehre |
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03 | Erster Theil. |
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04 | Die transscendentale Ästhetik. |
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05 | § 1. |
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06 | Auf welche Art und durch welche Mittel sich auch immer eine Erkenntniß | ||||||
07 | auf Gegenstände beziehen mag, so ist doch diejenige, wodurch sie | ||||||
08 | sich auf dieselbe unmittelbar bezieht, und worauf alles Denken als Mittel | ||||||
09 | abzweckt, die Anschauung. Diese findet aber nur statt, sofern uns der | ||||||
10 | Gegenstand gegeben wird; dieses aber ist wiederum uns Menschen wenigstens | ||||||
11 | nur dadurch möglich, daß er das Gemüth auf gewisse Weise afficire. | ||||||
12 | Die Fähigkeit (Receptivität), Vorstellungen durch die Art, wie wir | ||||||
13 | von Gegenständen afficirt werden, zu bekommen, heißt Sinnlichkeit. | ||||||
14 | Vermittelst der Sinnlichkeit also werden uns Gegenstände gegeben, und | ||||||
15 | sie allein liefert uns Anschauungen; durch den Verstand aber werden | ||||||
16 | sie gedacht, und von ihm entspringen Begriffe. Alles Denken aber | ||||||
17 | muß sich, es sei geradezu ( directe ), oder im Umschweife ( indirecte ), vermittelst | ||||||
18 | gewisser Merkmale zuletzt auf Anschauungen, mithin bei uns auf | ||||||
19 | Sinnlichkeit beziehen, weil uns auf andere Weise kein Gegenstand gegeben | ||||||
20 | werden kann. | ||||||
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