Kant: AA III, Kritik der reinen Vernunft ... , Seite 025

     
           
 

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Text (Kant):

 

 

 

 
  01 gebührenden Lobe nennen darf, die Rücksicht, die ich auf ihre Erinnerungen      
  02 genommen habe, schon von selbst an ihren Stellen antreffen werden.      
  03 Mit dieser Verbesserung aber ist ein kleiner Verlust für den Leser verbunden,      
  04 der nicht zu verhüten war, ohne das Buch gar zu voluminös zu      
  05 machen, nämlich daß verschiedenes, was zwar nicht wesentlich zur Vollständigkeit      
  06 des Ganzen gehört, mancher Leser aber doch ungerne missen      
  07 möchte, indem es sonst in anderer Absicht brauchbar sein kann, hat weggelassen      
  08 oder abgekürzt vorgetragen werden müssen, um meiner, wie ich hoffe,      
  09 jetzt faßlicheren Darstellung Platz zu machen, die im Grunde in Ansehung      
  10 der Sätze und selbst ihrer Beweisgründe schlechterdings nichts verändert,      
  11 aber doch in der Methode des Vortrages hin und wieder so von der vorigen      
  12 abgeht, daß sie durch Einschaltungen sich nicht bewerkstelligen ließ.      
  13 Dieser kleine Verlust, der ohnedem nach jedes Belieben durch Vergleichung      
  14 mit der ersten Auflage ersetzt werden kann, wird durch die größere Faßlichkeit,      
  15 wie ich hoffe, überwiegend ersetzt. Ich habe in verschiedenen öffentlichen      
  16 Schriften (theils bei Gelegenheit der Recension mancher Bücher,      
  17 theils in besondern Abhandlungen) mit dankbarem Vergnügen wahrgenommen,      
  18 daß der Geist der Gründlichkeit in Deutschland nicht erstorben,      
  19 sondern nur durch den Modeton einer geniemäßigen Freiheit im Denken      
  20 auf kurze Zeit überschrien worden, und daß die dornichten Pfade der      
  21 Kritik, die zu einer schulgerechten, aber als solche allein dauerhaften und      
  22 daher höchst nothwendigen Wissenschaft der reinen Vernunft führen, muthige      
  23 und helle Köpfe nicht gehindert haben, sich derselben zu bemeistern.      
  24 Diesen verdienten Männern, die mit der Gründlichkeit der Einsicht noch      
  25 das Talent einer lichtvollen Darstellung (dessen ich mir eben nicht bewußt      
  26 bin) so glücklich verbinden, überlasse ich meine in Ansehung der letzteren      
  27 hin und wieder etwa noch mangelhafte Bearbeitung zu vollenden; denn      
  28 widerlegt zu werden, ist in diesem Falle keine Gefahr, wohl aber, nicht      
  29 verstanden zu werden. Meinerseits kann ich mich auf Streitigkeiten von      
  30 nun an nicht einlassen, ob ich zwar auf alle Winke, es sei von Freunden      
  31 oder Gegnern, sorgfältig achten werde, um sie in der künftigen Ausführung      
  32 des Systems dieser Propädeutik gemäß zu benutzen. Da ich      
  33 während dieser Arbeiten schon ziemlich tief ins Alter fortgerückt bin (in      
  34 diesem Monate ins vier und sechuigste Jahr), so muß ich, wenn ich meinen      
           
     

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