Kant: AA I, Gedanken von der wahren ... , Seite 143

     
           
 

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Text (Kant):

 

Randtext (Kant)

 

 

 
  01 in sich enthielte, die Bewegung mit der gegebenen Geschwindigkeit einförmig      
  02 und unaufhörlich von selber ohne eine äußerliche Machthülfe      
  03 zu erhalten, diese Kraft von ganz anderer Art und auch unendlich viel      
  04 vollkommener sein müßte.      
           
  05 Denn da jener ihre Intension bei allen Geschwindigkeiten gleich,      
  06 nämlich unendlich klein, ist und nur durch die Menge der Grade Geschwindigkeit      
  07 vervielfältigt ist: so muß dieselbe im Gegentheil in dieser      
  08 allemal in Proportion der Geschwindigkeit sein und auch mit dieser      
  09 multiplicirt werden, wovon das Resultat das wahre Maß der Kraft      
  10 ist. Denn die endliche Geschwindigkeit, deren Intension unendlich klein      
  11 ist, giebt eine Kraft an die Hand, wovon diejenige, die eben diese Intension      
  12 bei unendlich kleiner Geschwindigkeit ausmacht, die Einheit ist.      
  13 Wenn also ein Körper diese Geschwindigkeit und Kraft in sich selber      
  14 hinlänglich gründen soll, damit er die vollständige Bestrebung habe,      
  15 sie immerwährend in sich zu erhalten: so wird seine Intension dieser      
  16 Kraft oder Geschwindigkeit proportionirt sein müssen. Und hieraus      
  17 entspringt alsdann eine ganz neue Gewalt, die das Product ist aus      
  18 der der Geschwindigkeit proportionirten Kraft in die Intension, die      
  19 nun auch wie die Geschwindigkeit ist; welches Product also dem Quadrate      
  20 der Geschwindigkeit gleich ist. Es ist nämlich leicht zu begreifen:      
  21 daß, da die Kraft, die der Körper mit unendlich kleiner Intension und      
  22 bei endlicher Geschwindigkeit hatte, wie eine Linie war, die diese Geschwindigkeit      
  23 vorstellt, und die Intension wie ein Punkt, nunmehr aber      
  24 die Intension ebenfalls wie eine Linie ist, die hieraus entspringende      
  25 Kraft, wie eine Fläche sei, die aus dem Flusse der ersteren Linie erzeugt      
  26 worden, und zwar wie das Quadrat, weil benannte Linien einander      
  27 proportional sind.      
           
  28 Man merke, daß ich hier durchgehends von dem Unterschiede der      
  29 Massen abstrahire, oder sie gleich gedenke; zweitens daß ich den Raum      
  30 bei den Bewegungen, davon ich rede, als leer ansehe.      
           
  31
§ 120.
     
           
  32 Es hat demnach derjenige Körper, der seine Bewegung Der Körper,    
  33 in sich selber hinlänglich gründet, so daß aus seiner der seine Bewegung    
  34 inneren Bestrebung hinlänglich verstanden werden kann, frei    
  35 daß er die Bewegung, die er hat, frei, immerwährend und immerwährend    
           
     

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