Quelle Nummer 478
Rubrik 30 : HAUSWIRTSCHAFT Unterrubrik 30.00 : HAUSWIRTSCHAFT
DER PROGRAMMIERTE HAUSHALT
URSULA HOEPFL
DER PROGRAMMIERTE HAUSHALT
SIEBTER BAND: GESUNDE ERNAEHRUNG HAELT FIT
LICHTENBERG VERLAG MUENCHEN 1971, S. 12-
001 Grundpfeiler unserer Ernährung. Was braucht der
002 Körper?
003 Eiweiß, Fett und Kohlenhydrate, Vitamine, Mineralstoffe und
004 Spurenelemente. Der Energiewert von Eiweiß, Fett und
005 Kohlenhydraten wird in Kalorien berechnet. Als Grundregel einer
006 vollwertigen Ernährung gilt, die tägliche Kost so vielseitig und
007 abwechslungsreich wie möglich zu gestalten. Um so sicherer wird
008 der Körper mit allen erforderlichen Nährstoffen ausreichend
009 versorgt. Baustein " Eiweiß ". Eiweiß für den
010 Aufbau des Organismus. Von den Grundnährstoffen ist besonders
011 das Eiweiß für uns wichtig, denn ohne Eiweiß ist kein Leben
012 denkbar. Es dient zum Aufbau des Organismus und ersetzt die
013 ständig sich verbrauchenden Körperzellen. Das in den
014 Nahrungsmitteln enthaltene Eiweiß wird vom menschlichen
015 Organismus in körpereigenes Eiweiß umgesetzt. Eiweiß kann
016 nicht durch andere Nährstoffe, wie beispielsweise Fett oder
017 Kohlenhydrate, ersetzt oder vertreten werden. Der tägliche
018 Eiweißbedarf. Der Eiweißbedarf des einzelnen richtet sich
019 nach dem Alter, dem Geschlecht, den Lebensbedingungen
020 und Arbeitsbedingungen. Man rechnet heute durchschnittlich für
021 den gesunden Erwachsenen täglich ein Gramm Eiweiß pro Kilogramm
022 Körpergewicht. Ein Mensch, der sechzig Kilogramm wiegt, soll
023 also etwa sechzig Gramm Eiweiß täglich zu sich nehmen. Überall
024 dort wo Körpersubstanz aufgebaut werden soll, wie bei werdenden
025 und stillenden Müttern, Kleinkindern und Rekonvaleszenten,
026 liegt der Eiweißbedarf höher. Auch bei hohen körperlichen oder
027 geistigen Arbeitsleistungen ist es ratsam, mehr Eiweiß
028 zuzuführen. Mehr Eiweiß bei höherer Beanspruchung. In
029 der folgenden Tabelle sind die hauptsächlichen Eiweißträger
030 aufgeführt. Die wichtigsten Eiweißträger.
031 Tierisches Eiweiß (Die Werte stammen aus der
032 Nährwerttabelle auf den Seiten 39 bis 48) (Abb.) Tierisches
033 oder " vollwertiges " Eiweiß. Die Haupteiweißlieferanten
034 sind - wie Sie aus der Tabelle ersehen - tierischen Ursprungs.
035 Tierisches Eiweiß ist dem Körpereiweiß des Menschen
036 ähnlicher und wird gegenüber pflanzlichen Eiweißbestandteilen
037 häufig als " vollwertiges Eiweiß " bezeichnet. Beide
038 Eiweißarten ergänzen einander, jedoch sollte rund die Hälfte
039 des täglichen Eiweißbedarfs aus tierischem Eiweiß gedeckt werden.
040 Ergänzung durch pflanzliches Eiweiß. Tierisches und
041 pflanzliches Eiweiß kann im Körper besonders günstig verwertet
042 werden, wenn beide in der gleichen Mahlzeit enthalten sind. Dies
043 ist zum Beispiel der Fall bei Kartoffeln oder Vollkornbrot mit
044 Quark, bei Haferflocken oder anderen Getreideflocken mit Milch,
045 bei Kartoffeln mit Ei oder Fleisch. Achten Sie auf die
046 Kalorienmenge. Für diejenigen, die mit der täglichen
047 Kalorienzufuhr knausern müssen, haben wir die Kalorienmenge pro
048 hundert Gramm der jeweiligen Eiweißträger angegeben. Sie sehen
049 dann: Sie können 27 Gramm Eiweiß in einer Verbindung mit 631
050 Kalorien (Erdnüsse) oder aber nur mit zirka 135 Kalorien
051 (magerer Speisequark, umgerechnet) zu sich nehmen. Die
052 Kosten der vollwertigen Ernährung. Ähnliche Vergleiche kann
053 man ziehen, wenn es darum geht, mit wieviel beziehungsweise wie
054 wenig Geld der tägliche Eiweißbedarf gedeckt werden kann. Ob
055 Sie Eiweiß in Form von Magerquark oder von Rindslende
056 konsumieren, ist schließlich ein gewaltiger Unterschied. Nun -
057 keiner von uns wird wohl ausschließlich nur das eine oder das andere
058 zu essen pflegen. Magerquark - ein preiswerter
059 Eiweißträger. Unser Beispiel soll jedoch zeigen, daß eine
060 vollwertige Ernährung nicht allein vom Inhalt des Geldbeutels
061 abhängt. Wir möchten jedoch auf Magerquark als preiswerten und
062 kalorienarmen Eiweißlieferanten besonders hinweisen und bringen im
063 Rezeptband auch eine Reihe Anregungen für schmackhafte
064 Zubereitungsarten. Tierisches Eiweiß ist
065 säurenüberschüssig. Eine eiweißreiche Kost ist, besonders
066 wenn sie aus tierischen Produkten stammt, " säureüberschüssig "
067 und sollte nach Möglichkeit durch " basenüberschüssige "
068 Nahrungsmittel (rohes Obst, Gemüse, Salate, Früchte)
069 ergänzt werden. Energielieferant " Kohlenhydrate ".
070 Kohlenhydrate spenden Energie. Kohlenhydrate sind neben den
071 verschiedenen Fettarten wichtige Brennstoffe für den Körper.
072 Das heißt, sie " verbrennen " nach ihrer Umwandlung in
073 Traubenzucker (Einfachzucker) im Blut und liefern Wärme, die
074 vom Körper in Energie umgesetzt wird. Kohlenhydrate können sich
075 im Körper aber auch in Fett umwandeln, sobald die zugeführte
076 Menge nicht vollständig durch Leistung abgebaut wird. Die
077 Kohlenhydrate machen mengenmäßig den größten Anteil unserer
078 Ernährung aus. Der Bedarf an Kohlenhydraten. Der
079 Kohlenhydratbedarf des Normalverbrauchers liegt bei etwa 365 Gramm
080 pro Tag, während Erwachsene mit wenig Bewegung und ältere
081 Menschen mit 270 bis 300 Gramm auskommen. Vitamine in
082 vollwertigen Kohlenhydraten. Kohlenhydrate sind vor allem in
083 pflanzlichen Nahrungsmitteln, wie Getreide, Kartoffeln,
084 Wurzelknollen, Obst, Zucker und Honig, enthalten. Bei den
085 Kohlenhydratträgern ist es wichtig, auf ihre Vollwertigkeit zu
086 achten, das heißt möglichst nur solche zu verwenden, die noch
087 nicht ihre wertvollsten Bestandteile (Vitamine, Minerale,
088 Spurenelemente) durch Verarbeitungsprozesse verloren haben. Dazu
089 gehören Vollkornerzeugnisse aus Naturreis (unpoliert), Hirse,
090 Buchweizen, Grünkern, Roggen, Weizen und Schalenkartoffeln.
091 Mineralstoffe und Fermente. Der Verzehr von vollwertigen
092 Kohlenhydraten ist für uns deshalb so wichtig, weil diese den
093 natürlichen Gehalt an Vitamin B (Formel), Mineralstoffen und
094 Fermenten besitzen und außerdem durch ihren Gehalt an Zellulose
095 die Darmtätigkeit anregen. Die Kalorienwerte von
096 Kohlenhydraten. Wie steht es mit dem Kaloriengehalt der
097 Kohlenhydrate? Zucker besteht hundertprozentig aus
098 Kohlenhydraten und liefert 394 Kalorien pro 100 Gramm. Relativ
099 gering jedoch ist der Kohlenhydratgehalt von Kartoffeln in der
100 Schale. Eine mittelgroße Pellkartoffel (100 Gramm) enthält
101 nämlich nur 15 Gramm Kohlenhydrate und liefert 68 Kalorien.
102 Kartoffeln als Pommes frites hingegen haben durch das Bratfett
103 einen hohen Kaloriengehalt, der bei 100 Gramm bis zu 670 Kalorien
104 betragen kann. Sehen Sie sich unter diesem Aspekt einmal die
105 Kalorientabelle an! Energielieferant " Fette ".
106 Die Bedeutung der Fettzufuhr. Die Fettzufuhr spielt für uns
107 eine besondere Rolle, und zwar sowohl was Qualität als auch
108 Quantität betrifft. Das Fett, das wir zu uns nehmen, soll
109 nicht nur ein Energielieferant sein, sondern es ist vor allem für
110 die geordneten Verbrennungsvorgänge im Körper unbedingt notwendig.
111 Fette als reine Kalorienträger. Wir unterscheiden daher
112 zwischen den tierischen Fetten (Fleischfett, Rindertalg,
113 Schweinefett, Hammelfett oder Nierenfett) und
114 hochwertigem Naturfett. Hochwertiges Naturfett. Zu
115 letzterem rechnet man vor allem pflanzliche Öle, wie Sonnenblumen
116 öl, Mohnöl, Leinöl, Vitamin
117 öl und Getreidekeimöl. Diese Fette sind besonders
118 reich an hochwertigen Ergänzungsstoffen und essentiellen
119 (lebensnotwendigen) Fettsäuren, und es ist empfehlenswert,
120 mindestens einen Teil des täglichen Fettkonsums mit diesen Fetten
121 zu decken. Der tägliche Fettverbrauch. Bis zum
122 vierzigsten Lebensjahr sollte man nicht mehr als 70 bis 80 Gramm
123 Fett täglich verbrauchen, während es später sogar ratsam ist,
124 die Fettmenge auf 50 bis 60 Gramm täglich zu reduzieren. Wiegen
125 Sie diese Menge in Form von Butter, Margarine und Öl einmal
126 ab, damit Sie auch eine optische Vorstellung haben, wieviel pro
127 Tag verwendet werden darf. Wer zum Dickwerden neigt, muß hier
128 noch weitere Einschränkungen vornehmen. Fettspeicherung im
129 Körper. Unser Körper ist in der Lage, längere Zeit mit
130 geringen Fettmengen auszukommen, weil Kohlenhydrate und Fette
131 sich gegenseitig vertreten können und sich Fett im Körper
132 speichern läßt. Fetthaltige Lebensmittel. Versteckte
133 Fette: Eine Reihe von Lebensmitteln hat einen Fettgehalt, der
134 nicht sichtbar ist, aber kalorienmäßig doch zu Buche schlägt.
135 Das sind die sogenannten " versteckten Fette " in der Milch,
136 besonders aber in Milcherzeugnissen (Käse),
137 Feinkosterzeugnissen, Nüssen, Backwaren und
138 Schokoladenerzeugnissen, Fischen und Fischkonserven, in Fleisch
139 und Fleischwaren. Fertige Feinkostsalate (Gemüsesalat,
140 Fleischsalat, Kartoffelsalat,
141 Eiersalat) sind oft mit viel Mayonnaise zubereitet. Und
142 Mayonnaise enthält nach den lebensmittelrechtlichen Vorschriften
143 80 Prozent Fett! Magere und fettreiche Fische. Der
144 Fettgehalt der Fische ist sehr unterschiedlich. Magere See
145 fische und Flußfische sind: Felchen, Flundern, Forellen,
146 Flußbarsch, Hecht, Heilbutt, Kabeljau, Rotbarsch,
147 Schellfisch, Schleie, Scholle, Seelachs, Seezunge,
148 Steinbutt, Thunfisch, Zander. Fettreiche Fische sind: Aal,
149 Hering, Karpfen, Lachs sowie geräucherter Aal, Aal in
150 Gelee, Bückling, marinierter Hering, Heringskonserven,
151 Kieler Sprotten, Räucherlachs in Öl, Rollmops, Ölsardinen,
152 Thunfisch in Öl. Vitamine. Lebensnotwendige
153 Vitamine oder Schutzstoffe. Vitamine sind notwendig für den
154 geregelten Ablauf aller Lebensfunktionen. Sie ergänzen die
155 übrigen Nährstoffe und ermöglichen deren volle Ausnutzung. Sie
156 tragen auch den Namen " Schutzstoffe ", weil sie zusammen mit
157 den Mineralstoffen vor Krankheiten schützen. Ihr Fehlen bedingt
158 eine Beeinträchtigung der Gesundheit und schließlich das
159 Auftreten von Krankheiten. Auf die richtige Dosierung kommt
160 es an. Bei der Zufuhr von Vitaminen ist zu beachten, daß es
161 nicht von Vorteil ist, das eine oder andere Vitamin im Übermaß
162 zu sich zu nehmen. Nur wenn dem Körper Tag für Tag kleine
163 Mengen verschiedenster Vitamine zugeführt werden, können sie
164 ihre volle Wirkung entfalten. Sind in der Nahrung zu wenig
165 Vitamine enthalten, so entstehen Vitamin-Mangelerscheinungen
166 (Avitaminosen) wie Nervenentzündungen, Rachitis, Magen
167 störungen und Darmstörungen und viele andere Erkrankungen.
168 Die Eigenschaften der Vitamine. Die Vitamine sind in
169 ihren Eigenschaften sehr verschieden. Einige sind sehr empfindlich
170 gegenüber Luftsauerstoff - andere gegen Erhitzung. Je mehr
171 unsere Lebensmittel " verfeinert " und konserviert werden, desto
172 besser müssen wir Bescheid wissen, wie der tägliche
173 Vitaminbedarf trotzdem gedeckt werden kann. Erhöhter
174 Vitaminbedarf bei Belastungen. In bestimmten Situationen tritt
175 ein erhöhter Vitaminbedarf auf. Zum Beispiel bei erhöhten
176 beruflichen Anforderungen, Überbelastung von Müttern kleiner
177 Kinder, in der Schwangerschaft, in der Stillzeit, bei akuten
178 Krankheiten, während der Rekonvaleszenz. Die Bedeutung von
179 Vitamin A. Vitamin A: Ist für das normale Wachstum
180 notwendig, es greift in den Sehvorgang und in die Gehörfunktion
181 ein und ist ein Schutzstoff für die Gewebe der Hautoberfläche
182 und der Schleimhäute. Es dient ferner der Infektionsabwehr.
183 Vitamin A wird häufig verwechselt mit dem Provitamin A, dem
184 Carotin. Aus dieser Vorstufe zum Vitam1n A kann der Körper
185 selbst Vitamin A aufbauen. Welche Lebensmittel enthalten
186 Vitamin A?. Vitamin A (über 1 mg pro 100 g) ist vor allem
187 im Lebertran enthalten. Mit Abstand folgen Leber,
188 Leberwurst, geräucherter Aal, Hühnereigelb, Grünkohl,
189 Karotten, Spargel, Petersilie und Aprikosen. Andere
190 Lebensmittel enthalten es nur in geringen Mengen. Bei der heute
191 üblichen Ernährungsweise ist ein Vitamin-A-Mangel kaum
192 zu befürchten. Die Vitamin-B-Gruppe. Vitamin B.
193 Hierzu rechnet man Vitamin B (Formel), Vitamin B (Formel) und noch
194 weitere Vitamine. Moderne Eßgewohnheiten fördern Vitamin
195 -B-Mangel. Das Vitamin B fällt häufig der
196 Verfeinerung von B-haltigen Nahrungsmitteln, vor allem
197 Getreideerzeugnissen, zum Opfer, so daß bei den heute oft
198 üblichen Eßgewohnheiten durchaus ein Vitamin-B-Mangel
199 auftreten kann, zumal gerade ein reichlicher Genuß von
200 Kohlenhydraten (Zucker, Mehlprodukte) eine erhöhte Vitamin
201 -B-Zufuhr erfordert. Deshalb sind Vollkornerzeugnisse bei
202 der täglichen Ernährung vorzuziehen. Auch bei der Ernährung
203 älterer Menschen muß man auf erhöhte Vitamin-B-
204 Versorgung achten. Die Wirkungen von Vitamin B (Formel).
205 Vitamin B (Formel) ist notwendig zum normalen Wachstum und zur
206 Erhaltung des normalen Stoffwechsels der Kohlenhydrate (Zucker,
207 Stärke) im Organismus. Es ist ferner an der Erhaltung der
208 normalen Funktion des Nervensystems beteiligt. Lebensmittel
209 mit Vitamin-B (Formel)-Gehalt. Vitamin B (Formel) (über 0,
210 4 mg pro 100 g) ist primär enthalten in getrockneter
211 Bierhefe. Ferner in Schweinefleisch, Hackfleisch, Herz,
212 Schinken, durchwachsenem Speck, Fleischwurst; Vollreis,
213 Haferflocken, Weizenmehl, weißen Bohnen, gelben Erbsen,
214 Linsen, Sojamehl, Erdnüssen, Haselnüssen. Die
215 Bedeutung von Vitamin B (Formel). Vitamin B (Formel) ist an vielen
216 Stoffwechselvorgängen zur Energiegewinnung beteiligt; es ist
217 notwendig für das normale Wachstum, für die Erhaltung der
218 normalen Funktionen des Nervensystems und des Verdauungsapparats.
219 Vitamin B (Formel) (über 1 mg pro 100 g) ist in erster Linie
220 enthalten in getrockneter Bierhefe, aber auch in Leber,
221 Niere, Leberwurst und Magermilchpulver. Wozu braucht man
222 Vitamin C?. Vitamin C trägt zur Funktionstüchtigkeit der
223 blutführenden Gefäße (Kapillaren) bei und ist nötig für die
224 Knochenbildung und Erhaltung eines gesunden Zahnfleischs; es
225 fördert die Zellatmung und die Abwehr gegen Infektionen
226 (Schnupfen, Erkältung). Vitamin-C-Mangel macht sich
227 durch Müdigkeitserscheinungen (Frühjahrsmüdigkeit), erhöhte
228 Anfälligkeit bei Infektionskrankheiten, durch Lockerwerden der
229 Zähne und Entwicklungsstörungen bemerkbar. Lebensmittel mit
230 Vitamin-C-Gehalt. Vitamin C (über 40 mg pro 100 g)
231 ist am stärksten vertreten in Hagebutten, aber auch
232 reichlich in Grünkohl, Meerrettich, Paprikaschoten, Rosenkohl,
233 Schnittlauch, Petersilie, Blumenkohl, Rotkohl, Spinat,
234 Erdbeeren, schwarzen Johannisbeeren, Apfelsinen,
235 Sanddornbeerensaft, Zitronensaft, Orangensaft. Vorsicht
236 bei der Lagerung. Das Vitamin C ist in erntefrischen Gemüsen
237 und Früchten am reichlichsten enthalten und nimmt durch die
238 Lagerung oder unsachgemäße Behandlung ab. Besonders
239 Blattgemüse verlieren ihren Vitamin-C-Gehalt rasch.
240 Vitamin-C-Verlust durch Kochen und Waschen. Beim
241 Kochen der Früchte und Gemüse kommt es ebenfalls zu einem
242 zeimlich starken Vitamin-C-Verlust. Auch Waschen und
243 Auslaugen (langes Liegen im Wasser) beeinträchtigt den Vitamin
244 -C-Gehalt wesentlich. Deshalb sollte man Gemüse nicht
245 kochen, sondern dünsten. Der Verlust durch das Auslaugen ist
246 dann geringer. Vitamin D tritt selten auf (...). Vitamin D
247 (Rachitis-Vitamin) ist in den Nahrungsmitteln eigentlich
248 schwach vertreten. Lediglich Lebertran enthält viel Vitamin D,
249 daneben auch Butter und Eigelb. Außer dem Vitamin D gibt es
250 auch eine Menge D-Provitamine, das heißt Vitamine, die
251 durch ultraviolette Strahlen in Vitamin D verwandelt werden.
252 Provitamine sind stark verbreitet, zum Beispiel in der Hefe, im
253 Weizenkeimöl, im Kohl, in Herz und Lunge. (...) aber der
254 Körper hilft sich selbst. Der Körper kann glücklicherweise
255 durch Einwirkung von Sonnenstrahlen das Vitamin D selbst
256 herstellen. Es wird darum kein Vitamin-D-Mangel
257 entstehen, wenn man im Sommer genügend im Freien ist und
258 Sonnenbäder nimmt. In den Wintermonaten kann man sich mit
259 Vitamin D durch Einnahme von Lebertran versorgen.
260 Mineralstoffe. Die Bedeutung der Mineralstoffe. Die
261 Mineralstoffe sind für den menschlichen Organismus von ebenso
262 großer Bedeutung wie die Vitamine. Besonders wichtig sind
263 Kalium, Kalzium, Natrium, Phosphor, Eisen und Jod.
264 Mineralsalze sind in unserer Nahrung so reichlich vertreten, daß
265 wir sie eigentlich ständig, ohne besonders darauf zu achten, mit
266 unserer Nahrung aufnehmen. Verlust an Mineralstoffen durch
267 Auslaugen. Das Kochen schadet diesen Salzen nicht, doch
268 werden sie vom Wasser herausgelaugt. Gemüse und Kartoffeln
269 sollte man aus diesem Grund nach dem Schälen nicht stundenlang ins
270 Wasser legen. Kalziumhaltige Lebensmittel. Kalzium
271 (über 100 mg pro 100 g) ist vor allem enthalten im Käse
272 (Hartkäse, Camembert, Magerkäse). Ferner in Lachs in
273 Büchsen, Ölsardinen, Eigelb, Vollmilch, Buttermilch,
274 Kondensmilch (10 und 7,5 Prozent Fett), Joghurt,
275 Sahnequark, weißen Bohnen, Sojamehl, Schokolade, Grünkohl,
276 Petersilie, Schnittlauch, Haselnüssen, Feigen.
277 Nahrungsmittel mit Phosphor-Gehalt. Phosphor (über 100
278 mg pro 100 g) ist enthalten in sämtlichen Fleischsorten
279 und Wurstsorten, Fischwaren, Eiern, Kondensmilch,
280 Magermilchpulver, Joghurt, in sämtlichen Käsesorten, einem
281 Großteil von Getreideprodukten, Hülsenfrüchten, in Bierhefe
282 und Nüssen. Welche Lebensmittel enthalten Eisen?.
283 Eisen (über 5 mg pro 100 g) ist enthalten in Leber, Niere,
284 Leberwurst, Hühnereigelb, Trockenei, weißen Bohnen, gelben
285 Erbsen, Linsen, Sojamehl, Kakaopulver, Bierhefe, Spinat,
286 Schnittlauch. Kochsalz enthält Natriumchlorid. Natrium
287 ist Bestandteil des Kochsalzes (Natriumchlorid), aber auch in
288 fast allen Nahrungsmitteln - allerdings in unterschiedlicher
289 Menge - enthalten. Es kann in Verbindung mit Chlorid vom
290 Körper zu Kochsalz aufgebaut werden. Der Organismus braucht
291 zwar Kochsalz zur Regelung des Wasserhaushalts,
292 übermäßiger Kochsalzverbrauch kann sich jedoch auch
293 schädlich auswirken. Salzverlust ist für den Körper
294 gefährlich. Bei starkem Schwitzen in tropischen Ländern oder
295 bei strapazierenden Bergtouren entsteht ein starker Salzverlust,
296 der zu Übelkeit, Kopfschmerzen und kollapsartigen Zuständen
297 führen kann. Ein kleiner Teelöffel Salz, mit Flüssigkeit
298 genommen, kann solche Zustände sofort beheben. Die Vermeidung
299 von Kochsalz spielt bei manchen Diätarten eine Rolle.
300 Lebensmittel mit Natrium-Gehalt. Natrium ist als
301 natürlicher Bestandteil enthalten in Hirn, Leber, Lunge,
302 Niere, und natürlich in Form von Kochsalz in allen stark
303 gesalzenen Räucherwaren, Wurstwaren und im Salzhering.
304 Fermente. Fermente in rohen Nahrungsmitteln. Zu der
305 Gruppe der Ergänzungsstoffe gehören auch die Fermente. Sie
306 haben die Aufgabe, chemische Umsetzungen in unserem Körper zu
307 bewirken. Fermente sind besonders reichlich in frischen rohen
308 Nahrungsmitteln enthalten und in Pflanzen, die einen hohen
309 Eigengehalt an natürlichen Antibiotika haben, wie zum Beispiel
310 Kapuzinerkresse, Meerrettich und Knoblauch. In Kochkost
311 und Konservenkost werden die Eigenfermente der Nahrungsmittel
312 durch die Erhitzungsprozesse weitgehend zerstört. Die
313 Eigenschaft der Fermente, den rascheren Abbau der zugeführten
314 Nahrung zu bewirken, ist besonders wichtig für Menschen, die an
315 einem Mangel an körpereigenen Fermenten leiden (beispielsweise
316 durch Drüsenschwäche). Etwas Rohkost vor der Mahlzeit.
317 Sie sollten nach Möglichkeit vor der Mahlzeit immer etwas
318 Rohkost zu sich nehmen.
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