Quelle Nummer 321
Rubrik 28 : TECHNIK Unterrubrik 28.01 : BUECHER
GOLDSCHMIEDE
HELGA KRISTOPH
BESUCH BEIM GOLDSCHMIED
ALTES HANDWERK UND NEUE FORMEN
L. SCHWANN VERLAG DUESSELDORF 1970, S. 42-
001 Im dritten Lehrjahr. Die kostbaren Werkstoffe.
002 Eine Goldschmiedewerkstatt, in der keine Emailarbeiten auf dem
003 täglichen Arbeitsprogramm stehen, ist heute einfach undenkbar.
004 Seit Beginn des 20.Jahrhunderts erlebt die Emailarbeit sogar
005 ihre größte Blütezeit. Neue Verwendungsmöglichkeiten haben
006 sich dem Goldschmied aufgetan: Während früher allein Schmuck
007 mit Emails verziert wurde, ist heute der Gebrauchsgegenstand
008 dazugekommen. In unserer Lehrwerkstatt werden nicht nur
009 Maleremailplättchen für Ringe, Armbänder, Anhänger,
010 Halsketten, Nadeln oder Dosendeckel vom Goldschmied verarbeitet,
011 sondern auch Schalen, Kästchen, Schmuckkassetten und
012 Urkundenbehälter. Tausende von neuen Farbtönen sind
013 hinzugekommen. Die Vielzahl der Emailfarben macht es jetzt
014 möglich, den Schmuck individuell auf Augenfarbe, Haut
015 farbe und Haarfarbe des Trägers abzustimmen. Die
016 Arbeitsmöglichkeiten sind so weit gespannt, daß Goldschmiede mit
017 den unterschiedlichsten Veranlagungen jeweisl das für sie passende
018 Betätigungsfeld finden. Was ist Emailtechnik?. Manfred,
019 der sich vom Gesellen Klaus das Werkstattwochenbuch ausgeliehen
020 hat, schreibt sich die richtige Antwort zu Beginn des dritten
021 Lehrjahres in sein eigenes Arbeitsbuch: " Email ist eine
022 bei etwa 800 Grad Celsius auf Metall aufschmelzbare Glasmasse.
023 Da normales Glas vom metallenen Emailträger nach dem Abkühlen,
024 das dem Aufschmelzen folgt, abspringt, werden dem sogenannten
025 Emailglassatz Mittel zugesetzt, die dessen Schmelz
026 fähigkeit und Haftfähigkeit und auch dessen Zähigkeit
027 erhöhen. Der zunächst farblose, klare Emailglasansatz wird mit
028 Metalloxyden gefärbt. Für das Emaillieren gibt es allein
029 mehrere Tausend verschiedenfarbige Emails im Fachhandel zu kaufen.
030 Läßt man den farblosen oder gefärbten Emails ihre Durchsicht,
031 so hat man durchsichtige oder transluzide Emails vor sich.
032 Werden die Emails aber mit nicht schmelzenden Zusätzen wie zum
033 Beispiel Zinnoxyd, Fluor oder Knochenasche getrübt, so erhält
034 man undurchsichtige, deckende, also opake Emails. Zwischen den
035 durchsichtigen und den undurchsichtigen Emails nehmen schließlich
036 noch die opalisierenden Emails eine Zwischenstellung ein. Man
037 nennt sie opalisierend, weil sie halb durchscheinend sind und wie
038 Opal schillern. " " So, Manfred, bevor ich dir gleich
039 unsere Emailvorrichtungen zeige, solltest du dir auf jeden Fall
040 auch noch die gebräuchlichsten Emailtechniken aufschreiben ",
041 meint Geselle Klaus und legt eine kleine Arbeitspause ein.
042 " Unsere Emailtechniken können wir in drei Gruppen gliedern:
043 Grubenschmelz, Zellenschmelz und Emailmalerei. - Beim
044 Grubenschmelz wird in vertiefte Gruben, das sind Linien und
045 Flächen, emailliert. Diese Gruben werden mit Sticheln oder
046 Ätzmitteln ausgehoben. Beim Zellenschmelz werden die
047 Zellen der zu emaillierenden Figuren und Ornamente aus
048 flachgewalztem, dünnem Draht gebildet. Diesen Draht kennen wir
049 auch unter dem Begriff " Stege " Die dritte Technik, die
050 Emailmalerei, ist in ihrer Wirkung so ähnlich wie die
051 Miniaturmalerei und Porzellanmalerei. Und das wird so
052 gemacht: Die ganz fein geriebenen, undurchsichtigen Farben
053 werden auf einen präparierten Emailgrund aufgemalt. Mit der
054 Emailmalerei kannst du aber auch ohne Gruben und Zellen auskommen.
055 Die verschiedenfarbigen Emaille werden ohne trennende Wände und
056 Stege auf den Gegenstand oder die Platte aufgetragen und
057 eingebrannt. Der Emailauftrag kann dabei mehr als zwei Millimeter
058 dick sein. " " Gut, aber was brauche ich denn alles zum
059 Emaillieren? " - " Na ja ", fährt Klaus mit
060 bedeutungsvoller Miene fort, " zuallererst einmal brauchst du
061 Email. Klar? Um jetzt das Email gebrauchsfertig zubereiten zu
062 können, brauchst du als nächstes Mörser und Reibschalen. Als
063 Behälter hast du Glasschalen oder Porzellanschalen und
064 zum Auftragen der Emailschicht - wir nennen das " zum Betragen
065 " des Gegenstandes - Spachtel und Pinsel. Zum Brennen des
066 Emails brauchst du schließlich noch einen Ofen. So, und jetzt
067 klapp dein schlaues Heft zusammen und komm rüber in den Emailraum.
068 Da kannst du dich mal ein bißchen umschauen. Ich muß mich
069 jetzt sowieso um meinen Emailprobebrand kümmern. " Manfred packt
070 seine Schreibsachen zusammen und geht mit dem Gesellen hinüber in
071 den kleinen Arbeitsraum. Das Zimmer hat ein großes Fenster mit
072 einem guten Lichteinfall. Und das ist auch wichtig. Nur bei
073 hellem, natürlichem Licht können die richtigen Emailfarben
074 ausgewählt werden. Kein Wunder also, daß der Werktisch vor dem
075 Fenster steht. Im Gegensatz zu den anderen Werktischen ist
076 dieser hier geradezu peinlich sauber gehalten. Der Tisch wird als
077 Zeichenplatz und Emailplatz von allen anderen Dingen
078 frei und sauber gehalten - eine Anordnung, die der Lehrmeister
079 rot unterstrichen auf einem Blatt Papier mit Heftzwecken an die
080 Wand geheftet hat, als Gedächtnisstütze für die Lehrlinge.
081 Auf der linken Seite des Werktisches sieht Manfred die einzelnen
082 Werkzeuge liegen, die zur Vorbereitung des Emails benötigt
083 werden. Auf der rechten Hälfte oben eine große Glasglocke,
084 unter der die zur Weiterverarbeitung angeriebenen, malfertigen
085 Emails in ihren Porzellanschälchen staubfrei verwahrt werden. Da
086 Manfred sich die Glasglocke so genau anschaut, erklärt ihm der
087 Geselle Klaus, weshalb die Glasglocke in einen Untersetzer aus
088 Glas oder auch aus Steinzeug gesetzt wird und warum der
089 Untersetzer einen 4cm hohen Rand hat, der etwa 1cm hoch mit
090 Wasser gefüllt ist: " Durch diese Vorrichtung wird erstens der
091 Staubzutritt und zweitens das Eintrocknen der Emails in den
092 Schälchen verhindert. " Rechts von dem Werktisch steht noch ein
093 fester Arbeitstisch, auf dem die notwendigen Metallvorarbeiten
094 erledigt werden. An der linken Wand entdeckt Manfred die
095 Emailregale und Farbmusterplatten - es ist das Emaillager der
096 Goldschmiedewerkstatt. Hier lagern gegen tausend verschieden
097 durchscheinende und undurchsichtige Emails. Sie sind der
098 Grundstock für den Goldschmiede-Emailleur. Die Emails
099 werden entweder so wie sie sind verwendet, sie können aber auch
100 beim Anreiben oder Malen vermischt oder durch sogenannte
101 Unterlagen und Überfangen abgeändert werden. Kleine Proben
102 davon sind auf Musterplatten aufgebrannt und mit einer Nummer
103 versehen worden. Unter diesen Nummern müssen sie im Lager
104 jederzeit greifbar sein. Klaus zeigt dem Lehrling Manfred die
105 einzelnen Probemuster. " Hier lagern die undurchsichtigen Emails.
106 Wir brauchen sie eigentlich öfter als die durchsichtigen. Die
107 undurchsichtigen Emails kauft der Meister in feingemahlenem
108 Zustand ein, die durchsichtigen bezieht er in einem grobkörnigen
109 Zustand. Das ist vor allem deshalb vorteilhafter, weil sie sich
110 so viel länger aufbewahren lassen, ohne beim Brand dann trüb zu
111 brennen, wie das ja leider bei ganz fein gemahlenem Email leicht
112 geschieht. " " In diesem kleineren Regal stehen aber auch noch
113 welche. Warum sind denn diese Emails nicht mit in dem anderen
114 Regal untergebracht, das ist doch Platzverschwendung ", meint
115 Manfred. " Ja, das sagst du so, weil du nicht weißt, daß das
116 hier besondere Emails sind, nämlich unsere Deckemails in den
117 Farben Weiß, Elfenbein und Grau. Die brauchen wir zum
118 Ausschwenken oder Eintunken der Schalen. Und das da sind zum
119 Beispiel wieder andere Emails, wir nennen sie Grundemails
120 oder Überzugemails; sie sind wasserklar und im Schmelzpunkt
121 voneinander verschieden. Wir brauchen sie als Überzug von Kupfer,
122 Silber und Gold. " " Das sieht ja ganz lustig aus, ich
123 möchte aber bloß mal wissen, warum diese Emails als kleine
124 Klumpen in den Gläsern verwahrt werden und nicht wie üblich im
125 geriebenen Zustand! " " Natürlich hat das einen bestimmten
126 Grund ", beeilt sich Klaus zu sagen und nimmt das Glas mit den
127 Emailklumpen in die Hand. " Diese Emails sind deshalb in
128 Brockenform, weil sie nur so jederzeit ganz frisch verrieben werden
129 können - nur wenn man sie frisch verreibt, kannst du eine klare
130 Grundierung oder Deckung hinkriegen. " Manfred leuchtet diese
131 Erklärung ein; das Kapitel " Email-Lager ist für ihn bis
132 auf weiteres erledigt. Er wendet sich dem Muffelofen zu, der
133 hinten an der Rückwand des Arbeitszimmers seinen festen Platz hat.
134 Manfred erfährt, daß der Ofen nicht ohne Grund dort hinten im
135 Dunkeln steht. So sind nämlich die einzelnen Hitzegrade an der
136 Glut viel besser zu erkennen als im helleren Teil des Raumes.
137 Zum anstoßenden Flur hin sieht er ein kleines Abbeizgefäß
138 stehen. Gute Entlüftungsmöglichkeiten sind in einem
139 Emailwerkraum genauso wichtig wie absolute Reinlichkeit. Staub,
140 Spuren von Mahlzeiten - Brotkrümel etwa, - Zigarettenasche,
141 Hautfett, Kopfschuppen und Haare sind, so lernt unser
142 Lehrling, die größten Feinde der Emailarbeit. Natürlich
143 sieht Manfred die Notwendigkeit dieser schon beinahe penibel
144 erscheinenden Sauberkeit ein. Trotzdem kann er sich das Lachen
145 kaum verbeißen, als er beim Verlassen des Raumes auf der
146 Eingangstür zum Emailraum folgende Worte liest: Liederliches,
147 hastiges, unsauberes, liebloses Arbeiten kann niemals eine gute,
148 haltbare Emailarbeit gelingen lassen! - " Ein idealer Spruch,
149 Manfred, der es beinahe wert wäre, ins Werkstattwochenbuch
150 eingetragen zu werden ", spöttelt Klaus, als ob er gerade
151 Manfreds Gedanken gelesen hätte. - Beide gehen lachend zu den
152 anderen in den großen Werkraum. Denn mittlerweile ist es schon 12
153 Uhr geworden - Zeit also für ihre wohlverdiente Mittagspause.
154 Nach dem Mittagessen erklärt sich Manfred bereit, dem Gesellen
155 bei der praktischen Emailarbeit zuzuschauen. Er nimmt sich einen
156 dreibeinigen Holzhocker mit in den Emailraum und setzt sich neben
157 Klaus an den " saubergefegten " Werktisch. Klaus schüttet
158 körniges Email in eine Achattreibschale, zerreibt es so fein wie
159 möglich und schüttet die geriebene Menge in eine Porzellanschale,
160 die er dann mehrmals mit Wasser gut ausschlämmt. Diesen
161 Vorgang nennt er, " sich das Email gebrauchsfertig machen zum
162 Auftragen oder Betragen des zuvor einwandfrei
163 gesäuberten und entfetteten Metallgrundes ". Seine
164 emaillierbaren Metalle sind mehrere quadratische Stückchen Silber,
165 die, mit Email überzogen, hübsche Broschen geben sollen.
166 Die Stücke sind aus Feinsilber mit je 800er Legierungen.
167 Aufgetragen wird so ein Email entweder mit Spachteln oder Pinseln.
168 Klaus erledigt diesen Arbeitsvorgang mit dem Spachtel, das geht
169 schneller. Mit Hilfe eines dünnen Malerspachtels hebt er
170 anschließend die mit Email betragenen Arbeitsstücke einzeln vom
171 Werkplatz auf und setzt sie vorsichtig auf die zum Einschieben in
172 den Ofen dienende Brennunterlage ab. Mit der Brennzange faßt
173 Klaus jetzt ganz vorsichtig die Brennunterlage, die ja die zu
174 brennenden Arbeitsstücke trägt, und bringt sie vor die geöffnete
175 Muffel, um so das Wasser aus dem Email langsam verdunsten zu
176 lassen. Zu schnelles Erhitzen würde das Wasser nämlich zum
177 Kochen bringen und damit das Email zum Auftreiben - und dann
178 wäre die Arbeit auch schon verdorben. Erst nachdem er keine
179 Verdunstung mehr erkennen kann, ist für Klaus der nächste
180 Arbeitsgang fällig: Er setzt die Brennunterlage mit den
181 Arbeitsstücken vorsichtig ab, damit von dem jetzt sehr trocken und
182 spröde gewordenen Emailbezug nichts abfällt. Manfred, der sich
183 ja alles aus nächster Nähe angeschaut hat, fällt nun die
184 Aufgabe zu, die Tür der Muffel vorsichtig zu schließen. Beide,
185 Geselle Klaus und Lehrling Manfred, beobachten dann den Brand
186 durch das Guckloch in der Tür. Kurz vor dem vollkommenen
187 Glanzbrand ist es soweit: Die Tür wird geöffnet, die
188 Brennzange angesetzt, die Stücke werden ruhig, aber rasch
189 herausgenommen und zum Abkühlen auf den mit Asbestpappe benagelten
190 Abstelltisch gesetzt. " Na, das wurde aber auch schon höchste
191 Zeit; viel länger hätten die Stücke nicht im Muffelofen
192 liegen dürfen. - Das eine will ich dir sagen, Manfred, den
193 richtigen Hitzegrad rechtzeitig zu erkennen, ist wirklich keine
194 einfache Sache. Erst durch viel Übung lernst du es langsam, die
195 Hitze mit dem Auge richtig abzuschätzen. Für dich gibt es aber
196 trotzdem einige Anhaltspunkte: Du mußt nur die richtigen
197 Schmelztemperaturen im Kopf haben. Nach diesen Temperaturen
198 kannst du dann die genaue Brenndauer einrichten. " Auf Anregung
199 von Klaus schreibt sich Manfred noch eine Tabelle mit den
200 verschiedensten Schmelztemperaturen auf. Sie wird ihm in
201 den nächsten Tagen als Gedächtnisstütze für erste
202 Emailübungen dienen: Platin-1773 Grad Celsius Quarz-
203 1470 Grad Celsius Nickel-1450 Grad Celsius Kupfer-1083
204 Grad Celsius Gold-1064 Grad Celsius Glas-800-1400
205 Grad Celsius Pottasche (Kaliumkarbonat)-891 Grad Celsius
206 Soda (Natriumkarbonat)-852 Grad Celsius Kochsalz
207 (Natriumchlorid)-800 Grad Celsius Chlorkalium-730 Grad
208 Celsius Bromkalium-703 Grad Celsius Email-650-850
209 Grad Celsius. Wie bei allen bisher erlebten
210 Goldschmiedearbeiten hat Manfred auch bei der Emailarbeit erkannt,
211 daß alleinige Voraussetzungen für eine gute Ausführung ein
212 guter Farbensinn und Formensinn, Phantasie und
213 Gestaltungsgabe - und nicht zuletzt Ausdauer in peinlich sauberer
214 Handarbeit - sind. Beim Wort " Ausdauer " fällt ihm ein,
215 daß er ja dem Lehrmeister noch seine Pflichtübungen abzuliefern
216 hat. Es sind aus Silberblech gesägte Formen, die er, wenn sie
217 gut ausfallen, irgendwann einmal selbst zu einem Schmuckstück
218 zusammenlöten darf. Auch auf Klaus wartet noch allerhand Arbeit
219 bis zum Feierabend: Ein Rubin, der aus der Fassung gefallen
220 ist, muß neu befestigt werden; zwei Eheringe müssen aus dickem
221 Golddraht gehämmert werden - eine spezielle Arbeit nach
222 Kundenzeichnung -, und schließlich sollen noch mehrere neue
223 Ringe enger beziehungsweise weiter gemacht werden. Kleine
224 Edelsteinkunde. Im Laufe des dritten Lehrjahres muß sich
225 Manfred noch viel theoretisches Wissen aneignen. Wichtig für ihn
226 ist vor allen Dingen die Edelsteinkunde: Der theoretische Teil
227 seiner zweiten Zwischenprüfung ist vollgespickt mit Fachfragen
228 darüber. Und das nicht ohne Grund: In seiner späteren
229 Goldschmiede-Praxis wird Manfred auch schon mal nach Idar-
230 Oberstein - dem deutschen Edelstein-Zentrum - fahren
231 müssen, um dort die fertig geschliffenen Edelsteine in Empfang zu
232 nehmen - und da ist es ganz gut, wenn er den Edelsteinhändlern
233 undEdelstein schleifern zeigt, daß auch er etwas von
234 ihrem Metier versteht. Als Goldschmied muß Manfred also auf
235 jeden Fall wissen, woher ein Edelstein kommt, welche
236 Eigenschaften und welche chemischen Zusammensetzungen er hat.
237 Auch die gebräuchlichsten Schliff-Formen der einzelnen
238 Steine müssen ihm bekannt sein. Edelsteine zählen - wie die
239 Metalle - zur Gruppe der Mineralien. Die meisten werden in
240 Form von Kristallen gefunden. Von anderem Gestein unterscheiden
241 sich die Edelsteine vor allem durch ihre Schönheit, Seltenheit
242 und Dauerhaftigkeit. Um Edelsteine nun zu Schmuck verarbeiten zu
243 können, kommt es besonders darauf an, ihre Härte zu kennen.
244 Sie wird nach der sogenannten Mohsschen Härteskala gemessen.
245 Die härteste Substanz überhaupt, die wir bis heute kennen, ist
246 der Diamant. Er hat den Härtegrad 10. Die Mohssche
247 Härteskala ist nach dem folgenden Prinzip aufgestellt: Jedes
248 höher numerierte Mineral kann sein nächst niedrigeres etwa in
249 gleicher Stärke ritzen.
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