Quelle Nummer 310
Rubrik 10 : SPRACHE Unterrubrik 10.01 : LEHRBUECHER
SCHNELLER LESEN
ERNST OTT
SCHNELLER LESEN-MEHR BEHALTEN. EIN 25-TAGE-PROGRAMM
DEUTSCHE VERLAGS-ANSTALT STUTTGART 1970, S. 5-
001 1.Tag Ein persönliches Wort für Sie zum Anfang.
002 Sie wollen lernen, wie man optimal liest! Sie sind also ein
003 Mensch, dem es nicht genügt, stehenzubleiben, der mehr möchte,
004 mehr Wissen, mehr Informationen, mehr Zeit - mehr Zeit für
005 viele wichtige Dinge. Wer im heutigen Berufsleben bestehen und
006 vorankommen möchte, muß sich den rasch ändernden Gegebenheiten
007 anpassen können, muß also ständig lernen, ständig dazu lernen.
008 Lernen bedeutet lesen und lesen bedeutet lernen. William D.
009 Baker schreibt in seinem Buch Reading Skills, daß der größte
010 Teil allen Wissens, nämlich 85 % über das Lesen aufgenommen
011 wird. Lesen ist also die Haupttätigkeit des lernenden Menschen.
012 Verbesserung der Lesetechnik bedeutet demnach Verbesserung der
013 Lerntechnik! Dieses Buch soll Ihnen helfen, Ihre Lesetechnik
014 zu verbessern, ohne daß es zu viel von Ihrer Zeit in Anspruch
015 nimmt. Sie nehmen ein praktisches Lehrbuch und
016 Trainingsbuch zur Hand, das kurz und zweckbezogen geschrieben ist.
017 Auf die theoretischen Grundlagen wurde nur eingegangen, soweit
018 es für das Verständnis notwendig ist. Selbstverständliches
019 wurde weggelassen. Der Stoff wird in kurzen, leichtverdaulichen
020 Tagesrationen dargeboten. Kontrollfragen sollen Ihnen zeigen, ob
021 Sie auf dem laufenden sind. Nehmen Sie diese Fragen ernst.
022 Wenn Sie meinen, die richtige Antwort nicht gefunden zu haben,
023 dann lesen Sie den betreffenden Abschnitt bitte noch einmal. Nun
024 ein dringender Rat! Aktivieren Sie Ihren Willen zu
025 konsequenten Arbeiten. So werden Sie in kurzer Zeit erfolgreich
026 sein! Lassen Sie sich durch eventuelle Anfangsschwierigkeiten
027 nicht entmutigen. Es geht ja gerade anfangs darum, alte, fest
028 verwachsene Lesegewohnheiten, die in Jahren aufgebaut wurden,
029 wieder abzubauen. Das ist nicht immer leicht. Wir müssen sie
030 durch gute Lesegewohnheiten ersetzen, die erst wachsen und
031 widerstandsfähig werden müssen. Wenn das geschehen ist,
032 empfinden Sie die neue Technik als etwas völlig Normales. Es
033 ist eine Lesetechnik, die Ihrer geistigen Kapazität entspricht.
034 Nicht mehr und nicht weniger! Das erfordert Zeit und Ausdauer!
035 Denken Sie daran! Sie gehen einem schönen Ziel entgegen:
036 mindestens zweimal bis dreimal so schnell zu lesen wie
037 bisher, genußvoller zu lesen und, was besonders wichtig ist, das
038 Gelesene besser zu behalten. Gehen Sie jeden Tag die vorgegebene
039 Strecke, So erreichen Sie Ihr Ziel bald. Zu Ihrem Nutzen.
040 1.Tag so ist die Situation. Das Lesen gehört in
041 unserem Kulturkreis zu den selbstverständlichen Techniken. Es
042 ist wohl die wichtigste Kulturtechnik. Ohne sie wäre ein Leben,
043 wie wir es zu leben gewohnt sind, nicht möglich. Fortschritte auf
044 allen Gebieten hängen ab vom raschen und zuverlässigen
045 Informationsaustausch. Neue Erkenntnisse müssen auf schnellstem
046 Wege weitergegeben werden, damit sie verwirklicht werden oder als
047 Basismaterial für weiteres Forschen verwendet werden können.
048 Das Angebot an Informationsmaterial und an Wissensstoff steigt
049 ständig. Schon jetzt rollt eine Lawine auf uns zu. Unsere
050 Lesetechnik reicht längst nicht mehr aus, das aufzunehmen, was
051 wünschenswert oder gar notwendig ist. Manche kapitulieren. Das
052 hat jedoch für die Betreffenden böse Folgen. Es bedeutet ein
053 Abtreiben, es bedeutet den Anschluß verlieren, ein Nicht-
054 mehr-mitreden-Können, eine gesellschaftliche und
055 berufliche Selbstaufgabe. Andere verzichten auf einen ständig
056 wachsenden Teil von Informationszugang und Wissenszugang
057 oder belasten ihre Freizeit immer stärker mit Lesen. Beides ist
058 weder wünschenswert noch auf die Dauer eine Lösung. Eine
059 Lösung liegt allein in einer Verbesserung der Lesetechnik! In
060 den Vereinigten Staaten hat man schon vor vielen Jahren erkannt,
061 wie notwendig es ist, die Lesetechnik zu verbessern. Speed-
062 reading gehört für viele amerikanische Universitätsstudenten zu
063 den Selbstverständlichkeiten. Zahlreiche amerikanische
064 Universitäten haben ein eigenes READING
065 IMPROVEMENT PROGRAM entwickelt, z. B.
066 Harward, Yale, Princeton, MIT, New York University,
067 Fordham, Stanford usw.. Aber auch in High Schools und
068 privaten Schulen, in der Armee, in Luftwaffe und Marine, in
069 Ministerien und vor allem in vielen Industrieunternehmungen werden
070 laufend Schnellesekurse veranstaltet. Von den Teilnehmern dieser
071 Kurse wird mindestens eine Verdoppelung bis Verdreifachung ihrer
072 Leseleistung erwartet. Immer wieder wird Präsident John F.
073 Kennedy genannt, der es auf eine Minutenleistung von 1200
074 Wörtern brachte. Wie ist die gegenwärtige Situation in
075 Deutschland? Vergleichsweise schlecht. Wir stehen hier noch am
076 Anfang der Entwicklung. Als Vorkämpfer verdient besonders
077 Wolfgang Zielke hervorgehoben zu werden, der zwei grundlegende
078 Bücher schrieb und sich als Autor von Fachartikeln sowie als
079 Lehrer für die Verbreitung des schnelleren Lesens einsetzt. Zur
080 Zeit erleben wir ferner Gründungen von Filialen des
081 amerikanischen Evelyn Wood Institutes für Reading Dynamics hier
082 in Deutschland. Evelyn Wood gründete das erste ihrer jetzt
083 bereits 61 Institute im Jahre 1959. Inzwischen sind mehr als
084 300000 Amerikaner durch diese Kurse gegangen. Auch bei uns in
085 Deutschland ist das Interesse groß - wie ich bei Vorträgen in
086 Schulen, Elternversammlungen, Industriebetrieben und
087 Gewerkschaftseinrichtungen feststellen konnte - die Aktivitäten
088 sind aber noch zu gering. 1.Tag Wie man mit diesem Buch
089 arbeitet. Für 25 Tage ist Ihnen ein bestimmtes Pensum
090 vorgegeben. Dieser Aufbau wurde in der Praxis erfolgreich erprobt.
091 Erledigen Sie Ihr tägliches Pensum gründlich, vollständig
092 und mit Freude. Das ist für den Lernerfolg wichtig! In der
093 ersten Überschriftenzeile wird der Inhalt der betreffenden Seite
094 kurz angegeben, z. B. " Schlechte Lesegewohnheit ",
095 " Normalisierung der Blickspanne " oder " Konzentrationstraining ".
096 Auf der zweiten Überschriftenzeile finden Sie gelegentlich
097 Hinweise (Siehe Seite (...)) oder Arbeitsanweisungen (Zeitnahme).
098 Neben dem vorgeschriebenen Tagespensum sollten Sie noch
099 täglich 30 bis 45 Minuten bewußt das Lesen trainieren und dabei
100 das Gelernte jeweils anwenden. Verwenden Sie dabei Ihre
101 tägliche Lektüre: Ihre Geschäftspost, Berichte, die Sie
102 zu lesen haben, Artikel aus Fachzeitschriften, die Tageszeitung
103 oder ein Buch, das Sie besonders interessiert. Dabei ist es
104 wichtig, daß Sie nach sinnvollen Abschnitten (z. B.
105 Kapitel eines Buches) Ihren Leseerfolg kontrollieren. Nur so
106 können Sie feststellen, ob das Verstehen der erhöhten
107 Lesegeschwindigkeit folgt. Zur Kontrolle des Leseerfolges eignen
108 sich besonders folgende Auswertungsfragen: Was ist das
109 Kernproblem dieser Abhandlung? Welche Stellung bezieht der
110 Autor? Wie begründet er seine Stellungnahme? Mit welchen
111 Punkten seiner Begründung bin ich einverstanden? Welchen
112 Punkten seiner Begründung widerspreche ich? Aus welchen
113 Gründen widerspreche ich? Welche Nebenprobleme spricht der
114 Autor an? Wie ist seine Stellungnahme dazu? Wie stehe ich
115 dazu? Sie zwingen sich zum aufmerksamen Lesen, wenn Sie
116 sich fest vornehmen, diese Fragen gründlich zu beantworten.
117 Schreiben Sie auch gelegentlich eine kurze Zusammenfassung des
118 Gelesenen. Überlesen Sie dann den Text noch einmal und stellen
119 Sie so fest, ob Sie tatsächlich das Wesentliche behalten haben.
120 Auf diese Weise üben Sie auch das Überlesen eines Textes, das
121 bei Kontrollen und Wiederholungen wichtig ist. Eine Hilfe wird
122 Ihnen die beiliegende Karte mit den Auswertungsfragen sein.
123 Bitten Sie manchmal auch jemanden, der den eben von Ihnen
124 gelesenen Text bereits kennt, Ihnen Fragen über den Inhalt zu
125 stellen. Dies ist eine weitere gute Möglichkeit zur
126 Behaltenskontrolle. Lesen Sie immer kritisch. Denken Sie mit!
127 Beziehen Sie Stellung! Stellen Sie Analogien her und
128 suchen Sie eigene Beispiele! Lesen Sie also engagiert
129 Besonders wichtig erscheint es mir, daß Sie in Leseprogramm
130 keine Pausen von mehr als einem Tag in der Woche entstehen lassen.
131 Längere Pausen stehen der Ausbildung neuer Gewohnheiten im
132 Wege. Längere Pausen werfen Sie weit zurück. Sie gefährden
133 letztlich das ganze Programm. Wenn Sie dagegen intensiv bei der
134 Sache bleiben, dann haben Sie in 30 Tagen Ihr Ziel erreicht,
135 nämlich Ihre Lesegeschwindigkeit mindestens zu verdoppeln,
136 wesentlich mehr zu behalten und das Lesen noch mehr zu genießen.
137 Außerdem haben Sie die Grundlagen für noch bessere
138 Leseleistungen gelegt. Bitte füllen Sie täglich das beigelegte
139 Programmkontrollblatt aus. Fußnoten weisen auf die
140 Literatur hin, die Ihnen als Beleg, zur Verstärkung und
141 Vertiefung und zur Erweiterung dienen möge. 1.Tag
142 Schlechte Lesegewohnheit Nr. 1 Das Buchstabieren. Manche
143 Menschen, bei denen das Lesen nicht zu den täglichen
144 Notwendigkeiten gehört, lesen auch noch als Erwachsene so, wie
145 sie es in der Volksschule ursprünglich lernten, sie buchstabieren.
146 Zwar nicht mehr so mühselig wie als Schulanfänger, aber doch
147 im Prinzip genauso. Sie nehmen mit den Augen gewissenhaft das
148 Bild eines jeden Buchstaben auf und formen umständlich Wort für
149 Wort. Diese Methode ist äußerst zeitraubend. Außerdem
150 versteht der Leser meist zunächst nicht, was er liest. Er muß
151 noch einmal zurückfassen, das Wort in seiner Gesamtheit sehen,
152 um es zu begreifen. Wer so liest, der vergißt, daß meist nur
153 einige Buchstaben notwendig sind, um das ganze Wort zu erkennen.
154 So erkennt z. B. jeder A. t. b. hn als
155 Autobahn oder B. chh. lt. als Buchhalter. Aus
156 Details kann man meist sofort das Ganze erkennen! Oder: Ein
157 Karikaturist zeichnet mit einem Strich eine bestimmte Nase, und
158 jeder weiß sofort: Er meint de Gaulle. Jeder? Nein, nur
159 derjenige, der weiß, wie de Gaulle aussieht, der sein " Bild "
160 kennt. So ist es auch mit den Wörtern. Nur wer das
161 betreffende Wort schon kennt, wer sich das Wortbild eingeprägt
162 hat, kann es aus wenigen Buchstaben wiedererkennen. Ja, so ist
163 es beim Wiedererkennen! Ein Teil vom Ganzen genügt, und das
164 Bild, die Bedeutung, die Aussage, das Ereignis, das Erlebnis
165 taucht wieder vor unserem geistigen Auge auf. Fassen wir
166 zusammen: Von welcher schlechten Lesegewohnheit war hier die
167 Rede: Welche Nachteile bringt diese Art zu lesen mit sich:
168 Um ein Ganzes wiederzuerkennen, genügt es dem Geübten
169 oder Kenner meist ein davon wahrzunehmen. 2.Tag
170 Schlechte Lesegewohnheit Nr. 2 Vokalisieren. Auch bei
171 diesem Lesefehler reichen die Wurzeln zurück in die Zeit der
172 Grundschule. Wir sprechen vom Vokalisieren mit und ohne
173 Lippenbewegung. Der Text wird hierbei mehr oder weniger deutlich
174 mit den Sprechwerkzeugen (Lippen, Zunge, Stimmbänder)
175 mitgelesen. Die Lesegeschwindigkeit wird dadurch ungemein gebremst;
176 denn Auge und Geist lesen unvergleichlich schneller, als die
177 Sprechwerkzeuge mitsprechen können. Vergegenwärtigen wir uns
178 doch folgendes: Wenn das Auge z. B. über ein Gemälde
179 gleitet, dann hat es in Sekundenschnelle alle Details (Motiv,
180 Stimmung, Farbe, Technik usw.) dem Gehirn mitgeteilt und
181 dieses hat alle Wahrnehmungen gespeichert. Eine Schilderung
182 dieser Eindrücke in Worten würde ein Vielfaches an Zeit
183 beanspruchen. Beim kurzen Aufblenden der Augen (ganz kurz auf
184 und zu), welches ungefähr 1 (math.Op.) 6 bis 1 (math.Op.) 3 Sekunde dauert,
185 werden 6 bis 8 Eindrücke aufgenommen und gespeichert. Machen Sie
186 folgende Übung: Schließen Sie z. B. bei einem
187 Spaziergang die Augen, drehen Sie sich dann in eine bestimmte
188 Richtung, blenden Sie ganz kurz mit den Augen auf und schildern
189 Sie dann, welche Eindrücke Sie durch diesen " Augenblick "
190 aufgenommen haben. Sie werden Gegenstände, Bewegungen, Formen,
191 Farben und Stimmungen aufgenommen haben. Ein vielgestaltiges,
192 buntes Bild! Aufgenommen in einem Sekundenbruchteil; gesehen,
193 verstanden, gespeichert. All das Geschehene war Ihnen nicht neu.
194 Es war Bekanntes. Daher ging das Erkennen so schnell. Wenn
195 Sie nun die wahrgenommenen Eindrücke, das geschaute Bild, in
196 Worten schildern wollen, so brauchen Sie dazu ein Vielfaches an
197 Zeit. Genauso ist es beim Lesen. In einem Sekundenbruchteil
198 (also beim kurzen Aufblenden der Augen) können Sie mehrere
199 bekannte Wortbilder erkennen und ihre Bedeutung erfassen. Das
200 Vokalisieren dieser Wörter würde ein Vielfaches an Zeit
201 beanspruchen. Das Vokalisieren läßt sich relativ leicht
202 vermeiden. Nehmen Sie einfach ein Stückchen Papier zwischen die
203 Lippen. Amerikanische Lehrer empfehlen ihren Schülern,
204 Kaugummi zu kauen. Ein dringender Rat: Machen Sie
205 öfter die geschilderten Aufblendübungen; versuchen Sie
206 dabei ein möglichst vielgestaltiges Bild aufzunehmen. Sie
207 trainieren dadurch Auge und Geist im Schnellwahrnehmen, das für
208 das Schnell-Lesen unumgänglich ist. Fassen wir zusammen:
209 1) Das Lesen mit Hilfe der Sprechwerkzeuge nennen wir.
210 2) Diese Art zu lesen hemmt unsere Lesegeschwindigkeit,
211 weil. 3) Welche Hilfsmittel werden empfohlen, um diesen
212 Lesefehler zu vermeiden? 4) Welche Übungen sollten in diesem
213 Zusammenhang öfter gemacht werden? 2.Tag Lesetest.
214 Von nun an brauchen Sie eine Uhr mit einem Sekundenzeiger oder
215 besser eine Stoppuhr. Sie sollen nämlich immer wieder ihre
216 Lesegeschwindigkeit messen. Hier in diesem Buch wird die
217 Zeitnahme in der Überschriftenzeile angekündigt. Die Wortzahl
218 ist jeweils bei den Lesetests dieses Buches angegeben. Bei ihren
219 " privaten " Tests müssen Sie die Wortzahl erst ermitteln.
220 Das ist nicht schwierig. Zählen Sie die Wörter der ersten 10
221 Zeilen. Zählen Sie dann sämtliche Zeilen des ausgewählten
222 Testabschnittes und schließen Sie nun auf die ungefähre Wortzahl.
223 Achtung: Zeitnahme. Herrenalb (R). Unter den
224 Tälern des nördlichen Schwarzwaldes, die sich zur Rheinebene
225 hinunterziehen, fehlt dem Albtal in seinem unteren Teil der tiefe,
226 öfter schluchtartige Einschnitt anderer Schwarzwaldtäler.
227 Dafür ist es aber mit seinen lachenden Wiesen und den
228 Laubwäldern an beiden Seiten wohl das lieblichste unter ihnen.
229 Wir fahren, von Karlsruhe kommend, durch das an der Talmündung
230 liegende Städtchen Ettlingen. Dort sollte man nicht versäumen,
231 wieder einmal einen Blick auf den vor dem alten Schloß stehenden
232 Narrenbrunnen aus dem Jahre 1549 mit Narrenfigur, Wappen und
233 Asamsaal, den Festsaal der Schloßkonzerte zu betrachten. Auf
234 eine längere Strecke bleibt das Tal, in dem eine vorzügliche
235 Straße neben dem abgesonderten Gleiskörper der hier schon seit
236 Großvaters Zeiten fahrenden, aber zeitgemäß modernisierten
237 Albtalbahn entlangführt. Weit geöffnet, bietet das Tal mit
238 seinen grünen Wiesenflächen, seinen Seitentälern und
239 zahlreichen leichten Krümmungen ein ständig wechselndes Panorama.
240 Busenbach, Reichenbach und Langensteinbach werden so
241 durchfahren, deren äußeres Bild schon eine Gastlichkeit verrät,
242 die zur Einkehr lockt. Seitentälchen laden zu reizvollen
243 Wanderungen ein, führen in kleine, aber idyllisch gelegene
244 Sommerfrischen zwischen den Bergen. Allmählich wird das Tal
245 enger, die seitlichen Berge werden höher, und in die Laubwälder
246 mischen sich immer mehr Nadelwaldstücke, bis schließlich die
247 prächtige Schwarzwaldtanne, die Edeltanne, im Vordergrund steht
248 und das Albtal deutlicher Schwarzwalscharakter bekommt.
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